Island. Islands Finanzminister Bjarni Benediktsson ist nach Kritik an seiner Rolle beim Íslandsbanki-Anteileverkauf zurückgetreten. Das meldete unter anderem RÚV.

Bjarni Benediksson. Foto Stjórnarráðið
Die Vorgeschichte: Vor 1,5 Jahren hatte die in der Bankenkrise verstaatlichte Íslandsbanki 22,5 Prozent ihrer Anteile wieder verkauft. Das Verfahren war als intransparent kritisiert worden, und einige Akteure hatten damit ein gutes Geschäft gemacht. Einer der Anteilskäufer war der Vater des Finanzministers Bjarni Benediktsson – dessen Ministerium war letztlich verantwortlich für den Verkauf. Bjarni Benediktsson hatte stets argumentiert, er habe von der Aktion seines Vaters nichts gewusst. Nun ist er dennoch zurückgetreten. Auslöser war die heute veröffentlichte Stellungnahme des Ombudsmannes, der auch Bjarni Benediktsson in die Pflicht nimmt. Die Bankdirektorin war bereits im Juni zurückgetreten.
2008 hatten isländische Banken mit ihrer Wirtschaftspraxis das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Seitdem sind intransparente Verfahren und mögliche Unregelmäßigten ein besonders heikles Thema in Island.
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