Hurtigruten: Hybridschiff Fridtjof Nansen vorzeitig fertig

Norwegen. Dass Großprojekte rechtzeitig fertig werden, ist keineswegs selbstverständlich, auch nicht im Schiffbau. Doch bei der norwegischen Kleven Werft konnte man auf die Erfahrungen mit der Roald Amundsen zurückgreifen. Hurtigrutens zweites Hybridschiff, die Fridtjof Nansen, ist sogar früher fertig als geplant.

Fridtjof Nansen Hurtigruten

Hurtigrutens Fridtjof Nansen bei der Testfahrt. Foto Hurtigruten

Beim Bau des neuartigen Expeditionskreuzfahrers Roald Amundsen gab es reichlich Probleme – mit der Technik und auf der Werft selbst. Bereits geplante Reisen mussten abgesagt werden, erst zum Sommer 2019 konnte das Schiff  mit Gästen ablegen. Aus dieser Erfahrung haben alle Beteiligten gelernt: Das Schwesterschiff Fridtjof Nansen konnte nun sogar früher übergeben werden als geplant. Vor der offiziellen Jungfernfahrt ab Hamburg im April 2020 wird es deshalb für Schnellentschlossene noch eine frühere Reise zwischen britischen Häfen geben sowie eine von London nach Oslo mit Passage des Nord-Ostsee-Kanals, kündigte Hurtigruten gestern an.

Das Schwesterschiff Roald Amundsen hat inzwischen schon eine dreiwöchige Tour durch die Nordwestpassage und eine Taufe in der Antarktis hinter sich gebracht. Die Besonderheit dieser beiden Schiffe ist, dass sie vergleichsweise sparsam sind und zumindest für kurze Zeit komplett elektrisch fahren können. Es gibt Betten für maximal 530 Passagiere. Hurtigruten experimentiert außerdem mit palmölfreiem Biodiesel, um den Schadstoffausstoß noch weiter zu senken.

Unsichere Zukunft der Kleven Werft

Um die Fertigstellung der beiden Schiffsneubauten zu sichern, hatte Hurtigruten die Kleven Werft in der Krise zu einem großen Teil übernommen. Nach der Auslieferung der Fridtjof Nansen will sich der Reederei-Konzern daraus wieder zurückziehen. In der Werft stehen dann nur noch Umbauaufträge an. Fast die Hälfte der 240 Mitarbeiter wird voraussichtlich gehen müssen.

Weitere Neubauten hat Hurtigruten aktuell nicht vor, aber Umbauten: Wenn im Januar 2021 vier Schiffe weniger auf der Postschiffroute pendeln, sollen drei davon modernisiert und für neue Aufgaben eingesetzt werden.

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