Für nachhaltigen Tourismus: Inseln wegen Wartung geschlossen

Färöer. Sie wollten das Wochenende nach Ostern auf die Färöer und da die üblichen Aussichtspunkte abklappern? Dumm gelaufen – am 26./27. April sind die Inseln „wegen Wartung geschlossen“.

Landschaft

Wilde Landschaft – hier beim Dorf Gjógv auf Eysturoy. Foto Jan Steffen

„Glücklicherweise haben die Färöer zurzeit kein Problem mit „Overtourism“. Allerdings zeigt die sensible Natur an ein paar populären Touristenzielen Spuren der wachsenden Zahl von Besuchern.  In diesen Gebieten muss es Maßnahmen geben, um sicherzustellen, dass sie intakt bleiben, Nachhaltigkeit ist das Ziel“, begründet Visit Faroe Islands die Aktion. Konkret geplant ist beispielsweise, auf Mykines den steilen Pfad vom Dorf zu den Vogelkolonien zu verbessern, da er bei Regen schnell schlammig wird. Unter anderem sollen Stufen gebaut werden. Außerdem: die alte Postroute von Gásadalur nach Bøur ist zurzeit schwer zu finden. Damit die Wanderer nicht unnötig abseits unterwegs sind, soll er sichtbarer gemacht werden. Sicherer werden soll der Weg in Gjógv – unter anderem mit Zäunen. Wirklich geschlossen werden allerdings nur die Orte, an denen gearbeitet wird.

Einladung an 100 Helfer

Die Färinger würden sich dabei durchaus von  den Touristen helfen lassen und sogar Logis für drei Nächte und Verpflegung stellen. Am Samstagabend ist ein Festessen für die einheimischen und die eingeflogenen Helfer geplant. Wen jetzt die Reiselust überfällt: Das Angebot gilt nur für die ersten 100, die sich bei Visit Faroe Islands registrieren. Und angesichts des Medienechos   für die „wegen Wartung geschlossenen Inseln“ könnte das knapp werden. Oder? Es käme auf den Versuch an. Der Flug muss allerdings selbst bezahlt werden.

Sheep View, Google Translate

Dass die Reiselust trotzdem bleibt, dürfte ein durchaus beabsichtigter Nebeneffekt sein. Visit Faroe Islands mit Chefin Guðrið Højgaard hat schon früher mit ungewöhnlichen Ideen von sich reden gemacht – mit Google Sheep View zum Beispiel oder Faroe Islands Translate, mit denen nicht nur Service vom Datenriesen eingefordert wurde, sondern gleichzeitig auch ein spezielles Bild der Inseln transportiert wurde. Zuletzt betrug der Zuwachs  im Tourismus laut Visit Faroe Islands um die 10 Prozent, es kommen etwa 100 000 Menschen im Jahr. Allerdings betont  Højgaard immer wieder, eine Entwicklung wie auf Island sei nicht das Ziel. Mit der „geschlossen wegen Wartung“ – Aktion wird die Richtung angezeigt, in die es gehen soll. „Die Färöer sind einer der am wenigsten zerstörten und verschmutzten Orte auf diesem Planeten und wir wollen sicherstellen, dass unsere grünen Inseln auch so bleiben“ heißt es auf der Internetseite.

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Hier wirbt der Landeschef Aksel V. Johannesen persönlich für die Aktion:

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