Startschuss für den Sandoy-Tunnel

Färöer. Das Tunnelbaugerät wird zwar noch am Eysturoyartunnilin gebraucht. Doch nun haben auch die Vorbereitungen am Sandoyartunnilin  begonnen und es wurde bereits die symbolträchtige erste Sprengladung gezündet. Im kommenden Jahr soll dann auch das Baugerät kommen. Ab 2023 soll dann jeder per Tunnel von Streymoy, der bevölkerungsreichsten Insel der Färöer, nach Sandoy fahren können – und umgekehrt.

Sandoy

Sandoy. Foto: Eileen Sanda, CC BY-SA 3.0

Bisher kommt man in einer halben Stunde mit der M/F Teistin von Gamlarætt auf Streymoy nach Skopun auf Sandoy. Das Schiff fährt an Wochentagen neun Mal täglich, am Wochenende acht Mal.  Sandoy, die Sandinsel, ist 125 Quadratkilometer groß und hat rund 1240 Einwohner. Diese wären mit einem Unterseetunnel viel flexibler, schneller und wetterunabhängig auf der Nachbarinsel inklusive der Hauptstadt Tórshavn. Das könnte mit dazu beitragen, die Bewohner auf der Insel zu halten oder sogar neue zu gewinnen.. „Nun glauben wir mehr daran, dass der Tunnel kommt“, zitiert Kvf.fo Bewohner, die der ersten Sprengung beiwohnten.

Der Sandoyartunnilin wird 10,8 Kilometer lang. Ausgangspunkt ist ebenfalls Gamlarætt, auf Sandoy kommt man im Traðardalur zwischen Skopun und Sandur (Karte hier) wieder ans Tageslicht. Man rechnet mit 310 Autos pro Tag, die Benutzung kostet Gebühren. Es war auch immer wieder eine Trassenführung über die kleine Insel Hestur angeregt worden, wo die Einwohnerzahl stark geschrumpft ist und inzwischen unter 50 liegt. Diese Variante war aber nicht berücksichtigt worden.

Sandoy-Tunnel und Eysturoy-Tunnel

Der Bau dieses Unterseetunnels ist eng mit dem des Eysturoyartunnilin verknüpft, der bereits im Gange ist. Für die beiden Projekte wurde extra eine staatliche Gesellschaft gegründet. Dort sind inzwischen etwas mehr als die Hälfte der insgesamt 11 250 Meter Tunnel freigesprengt worden. Dieser Tunnel wird die Hauptstadt direkt mit dem südlichen Ende von Eysturoy verbinden und die Fahrtzeit dazwischen enorm verkürzen. Man rechnet hier mit mehr Nutzern und Gebühren, die den Tunnel nach Sandoy mit subventionieren. Die einzelnen Baufortschritte werden auf Facebook veröffentlicht.

Die neuen Tunnel werden breit genug sein für zwei Fahrspuren und beleuchtet. Doch es gibt auf den Färöer immer noch alte, einspurige, unbeleuchtete Tunnel. Die Regel dafür gibts auch auf Video – mehr dazu siehe Autofahren auf den Färöer: von Schafen und Tunneln

Mehr zu Tunneln auf den Färöer: Neue Tunnel sollen die Färöer-Inseln verbinden

Video zum Sandoytunnel (Englisch):

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