Zum ersten Mal mehr als 350 000 Einwohner auf Island

Island. Die Bevölkerung Islands wächst. Vor zwölf Jahren war ein neugeborener Junge Einwohner Nummer 300 000. Wer genau Nummer 350 000 wurde ist nicht bekannt. Nach der neuesten Statistik der Behörde (Hagstofa) wurde diese symbolische Grenze im vergangenen Quartal übersprungen.

Reykjavik

Fast zwei Drittel der Isländer leben in der Hauptstadt Reykjavik oder in der Nähe.

 Ende März hatte die Insel 350 710 dort gemeldete Einwohner, 178 980 Männer und 171 730 Frauen. Gegenüber Ende Dezember sind dies 2120 Menschen mehr. Fast zwei Drittel der Einwohner leben im Bereich der Hauptstadt Reykjavík, rund 224 000. Die übrigen 126 710 verteilen sich aufs Land.

Der jüngste Bevölkerungszuwachs ist jedoch nur zu einem geringen Teil auf Geburten zurückzuführen. Auch in Island werden die Mütter älter und eine Frau bekommt im Durchschnitt nur noch 1,75 Kinder. In Deutschland sind es allerdings noch weniger – 1,58. Auf 970 Neugeborene im ersten Quartal auf Island  kamen 600 Todesfälle. Vor allem zogen mehr Leute auf die Insel (3110) als davon weg (1370). 

Das betrifft zum einen die Isländer selbst (560 weg, 580 zurück). Nach der Statistik wandern Isländer offenbar bevorzugt in andere nordische Länder aus (von 560 gingen 370 nach Dänemark, Norwegen oder Schweden), daher kommen auch die meisten Rückkehrer (400 von 580).

Arbeitslosigkeit nur 2,8 Prozent

Von den ausländischen Einwanderern (2530) kamen die meisten aus Polen (770), die zweitgrößte Gruppe sind Litauer (320). Sie kommen zum Arbeiten, beispielsweise in den Aluminiumwerken. Die Arbeitslosigkeit auf Island liegt bei 2,8 Prozent. 810 ausländische Staatsbürger verließen die Insel in den vergangenen drei Monate wieder, 300 davon gingen (zurück) nach Polen. Ende des vergangenen Jahres lebten 39 570 ausländische Staatsbürger auf Island.

Islands Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten stetig. Vor 50 Jahre war gerade erst die 200 000 überschritten. Hagstofa prognostiziert, dass es in weiteren 50 Jahren 450 000 seit könnten – dann allerdings in einer veränderten Gesellschaft, wo es mehr Menschen über 65 als unter 20 gibt. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt heute bereits  83,8 Jahre für Frauen und 79,7 für Männer und soll noch steigen. Es werde auch immer Isländer geben, die in andere Länder ziehen – aber auch Menschen, die einwandern wollen.

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