Drohnen in Norwegen: Vier Russen freigelassen, vier in Haft

Norwegen. Seit den Anschlägen auf Nord Stream herrscht in Norwegen erhöhte Aufmerksamkeit und man fürchtet das Ausspionieren kritischer Infrastruktur. Inzwischen waren insgesamt acht russische Staatsbürger inhaftiert, weil ihnen teils das Fotografieren geschützter Objekte, teils die verbotene Verwendung von Drohnen vorgeworfen wurde. Eine Vierergruppe wurde nun wieder freigelassen. Das meldete NRK.

Flughafen Kirkenes

Flughafen Kirkenes.

Norwegen hat wie andere Länder auch als Sanktion aufgrund des Ukraine-Kriegs ein Flugverbot für Russland über dem Staatsgebiet verhängt – und dazu gehören auch Drohnen von russischen Staatsbürgern.

Die Vierergruppe, die nun freigelassen wurde, drei Männer und eine Frau aus St. Petersburg, hatte keine Drohnen dabei, aber eine hochwertige Fotoausrüstung. Ihnen wurde vorgeworfen, die Basis der Küstenwache bei Sortland fotografiert zu haben. Laut der Anwälte handelt es sich aber um Touristen, die sich keiner Schuld bewusst seien. Nachdem die Polizei bei ihnen keine Bilder von geschützten Objekten gefunden hat, wurden sie wieder freigelassen. Laut NRK untersucht der norwegische Inlandsnachrichtendienst PST die Sache aber weiter.

Die weiteren Fälle sind jeweils einzelne Männer:

  • Einer, der mit zwei Drohnen beim Grenzübergang Storskog aufgefallen war.
  • Einer, der über Storskog eingereist war, weiter nach Spitzbergen wollte und im Flughafen Tromsø mit einer Drohne aufgefallen war
  • Ein Mann, der mit seiner Yacht auf Spitzbergen gewesen war und dort auch eine Drohne hatte fliegen lassen. Die Yacht fährt unter britischer Flagge, er hat sowohl die russische als auch die britische Staatsbürgerschaft. Seine Anwälte argumentieren, aufgrund des Spitzbergenvertrags gelte das Drohnen-Flugverbot nicht auf Spitzbergen. 
  • Ein Mann, der gerade in Ullesvang bei Bergen festgenommen wurde.

Insgesamt häufen sich Vorfälle mit Drohnen. So wurde vergangenen Mittwoch der Flughafen in Bergen zeitweise wegen einer Drohne gesperrt, auch bei Bardufoss wurden welche gesichtet.

Was geschah mit dem Svalbard-Kabel?

Auch ein anderer Vorfall hatte nach dem Nord-Stream-Anschlag neue Aufmerksamkeit bekommen: Im Januar war das Datenkabel nach Spitzbergen beschädigt worden. Schon damals war ein russischer Trawler im Verdacht gewesen, man konnte ihm jedoch nichts nachweisen. Rekonstruierte AIS-Daten zeigen, dass er das Kabel 140 Mal kreuzte. Nach der aktuellen Gesetzgebung ist es allerdings erlaubt dort zu fischen.

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