Corona hat sich jetzt auch auf Spitzbergen eingenistet

Spitzbergen (Norwegen). Corona hat Spitzbergen eingeholt. Zum ersten Mal gibt es nun mehrere Infizierte, von denen sich auch mindestens einer auf der Insel angesteckt hat. Nun gilt Abstand halten und Maske und es werden kostenlose Selbsttests ausgegeben. Darüber berichtete Svalbardposten.

Warnung vor Eisbären auf Spitzbergen. Aber auch Corona ist jetzt angekommen.  Foto Thomas Christiansen

In Festland-Norwegen sind die Inzidenzen deutlich gestiegen. Und nun ist das Virus offenbar auch erfolgreich nach Spitzbergen eingereist. Zuerst war es nur ein russischer Seemann, der von seinem Schiff geholt und vorübergehend in Longyearbyen versorgt wurde, bis er nach Tromsø ausgeflogen werden konnte. Dann Mitte Oktober ein Bewohner von Longyearbyen, der sich zuvor auf dem Festland angesteckt hatte. Nun sind es insgesamt sieben Personen, teils Bewohner, teils Leute, die nur vorübergehend auf Spitzbergen sind. Alle sind geimpft und nicht schwer krank. Der Infektionsschutzarzt fürchtet, dass es eine Dunkelziffer unter den Besuchern gibt – denn wer infiziert ist, darf nicht ins Flugzeug. Um die Rückreise nicht zu gefährden, wird der Verdacht dann eben verheimlicht. Zunächst gibt es die üblichen Empfehlungen: Abstand halten, Maske dort, wo das nicht geht, Hände desinfizieren. Es werden kostenlose Selbsttests ausgegeben, die vor allem für jene sein sollen, die es besonders brauchen: Leute mit Erkältungssymptomen, ungeimpfte Nahkontakte, Kinder, Schüler und Studenten. Die festen Bewohner Spitzbergens wurden schon früh geimpft, so weit möglich.

Lokale Maßnahmen schon in Tromsø, Trondheim und Bergen

In Festland-Norwegen haben nun die ersten Kommunen wieder mehr Anti-Corona-Maßnahmen eingeführt, um die Ausbreitung der Infektionen zu bremsen:In  Tromsø, Trondheim und Bergen sind nun wieder Masken gefragt, allerdings gelten jeweils etwas unterschiedliche Regeln. Die neue norwegische Regierung gestattet den Kommunen außerdem,  das „koronasertifikat“ lokal wieder einzuführen, wenn sie dafür eine Notwendigkeit sehen. Dieses Zertifikat dokumentiert Impf-, Genesenen- oder Teststatus und ist vergleichbar mit dem deutschen 3G.

Dritte Dosis für Spitzbergen

Auf Spitzbergen gibt es derzeit keine Überlegungen, das „koronasertifikat“ einzuführen: Alle Infizierten waren ja geimpft. Es wird nun die Vergabe der dritten Dosis vorbereitet. Da die Spitzbergener alle schon früh geimpft wurden, soll die Auffrischung möglichst noch vor Weihnachten erfolgen.

In der ersten Zeit der Pandemie, als es noch keine Impfung gab, war Spitzbergen praktisch abgeriegelt. Es gab die Befürchtung, dass ein Covid-Ausbruch die kleine Gemeinschaft und das kleine Krankenhaus schnell überfordern würde.  Inzwischen ist es wieder möglich dorthin zu reisen, für alle, die nach Norwegen einreisen dürfen. Sollte jemand dort tatsächlich schwer an Covid erkranken, soll er nach Tromsø ausgeflogen werden.

Früherer Artikel zum Thema:

Corona in Norwegen: Lokale Maßnahmen für Hotspot Tromsø

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