Zuviel Regen? Riesiger Erdrutsch auf Island

Island. Einer der größten Erdrutsche seit der Besiedelung ging gestern am Fagraskógarfjall, in einem unbewohnten Gebiet im Westen Islands nieder. Die Bergmassen verstopfen nun den Fluss Hitará. Der viele Regen der vergangenen Wochen könnte dazu beigetragen haben. Darüber berichtete RÙV.

Erdrutsch

Der rote Kreis markiert das Gebiet des Erdrutsches. Karte mit Hilfe von stepmap

Auf den Bildern und Drohnenaufnahmen sieht man die breite Schneise, die der Erdrutsch hinterlassen hat – und das Flusswasser, das sich nun staut. Nach Schätzung eines Polizisten sind Bergmassen über einen Kilometer Breite etwa eineinhalb Kilometer weit gerutscht. In dem Tal, durch das die Straße 539 verläuft, leben nur wenige Menschen, die davon nicht getroffen wurden. Das Gebiet wurde zunächst abgesperrt.

Der Hitará galt als guter Lachsfluss. Inzwischen, so berichten Medien, hat sich das Wasser einen neuen Weg gesucht – über das Bett des nahen Flusses Tálmi.

Ein Geologe sagte im isländischen Fernsehen, vermutlich habe der Regen der vergangenen Woche alle Spalten des Berges dort gefüllt und durch den Druck dazu beigetragen, dass sich die Massen lösten. Er zählt den Erdrutsch zu den größten seit der Besiedlung.

Reykjavik

Wenig Sonne gab es zuletzt in Reykjavik

Tatsächlich waren Mai und Juni in Island extrem verregnet, vor allem im Süden und Westen – die Kehrseite der Wetterlage, die  England, Deutschland und Südskandinavien seit Wochen viel Sonne beschert. In Reykjavik regnete es im Mai jeden Tag, und im Juni gab es nur 71 Sonnenstunden insgesamt. Die Theatergruppe Leikhópurinn X hatte deshalb bereits eine Unterschriftensammlung begonnen – für ein wolkenfreies Island 2019. Alternativ: Freies Flugticket für alle nach Egilsstaðir. Im Norden und Osten war das Wetter nämlich bisher deutlich besser.

(letztes Update 9.7. 11.30 Uhr)

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