Wow Air kündigt Personal und streicht Linien

Island. Die isländische Billigfluglinie Wow Air wird massiv geschrumpft, um zurück zu einer wirtschaftlichen Basis zu finden. 111 Angestellten wurde gekündigt, die Flotte wird von 20 auf elf Maschinen reduziert. Das erklärte Wow Air in einer Pressemitteilung.

Wow Air

Wow Air – bald mit weniger Maschinen und Mitarbeitern. Foto Wow Air

„Dies ist der schwierigste Tag in der Geschichte von Wow Air“, schreibt Gründer Skúli Mogensen. Doch die Reduzierungen müssten sein, damit die Fluggesellschaft überleben kann. Man wolle zurück zu den Wurzeln als profitable Ultra-Low-Cost-Airline. Im Januar werde der Flugplan geändert. Die davon betroffenen Passagiere würden kontaktiert. Laut RÚV handelt es sich dabei um die Verbindungen nach New Delhi und nach Los Angeles. Neben den 111 Festangestellten, die entlassen werden, werden auch Zeitverträge nicht mehr verlängert. Insgesamt verlieren laut RÚV 350 Menschen ihre Arbeit. Für ein kleines Land wie Island ist das ein harter Schlag. Insgesamt bleiben dann noch rund 1000 Angestellte bei dem Unternehmen. Angekündigt ist auch der Verkauf beziehungsweise die Rückgabe von neun Flugzeugen. Wow Air behält nur Airbus-Maschinen vom Typ A320 und A 321 mit zentralem Gang, geeignet für Kurz- und Mittelstreckenflüge.

Verhandlungen mit Indigo Partners über eine Beteiligung

Wow Air steckt schon länger in finanziellen Schwierigkeiten. Dafür sehen auch Management-Fehler verantwortlich, gibt Mogensen im isländischen Fernsehen zu. Zurzeit verhandelt er mit dem auf Fluggesellschaften spezialisierten Investor Indigo Partners über eine Beteiligung. Indigo steht beispielsweise hinter WizzAir und Frontier. In Forbes wirft ein Autor die Frage auf, inwieweit eine Kooperation dieser Linien dazu genutzt werden könnte, um die Fluggesellschaft aus dem Hochlohnland Island günstig und natürlich gewinnbringend zu betreiben – womöglich mit weniger oder gar keinen eigenen Maschinen. Doch noch besteht der Deal mit Indigo nur aus einer Absichtserklärung. Über die finalen Bedingungen wird verhandelt.

Zuvor hatte Mogensen schon versucht, sein Unternehmen an den größeren Konkurrenten Icelandair zu verkaufen und auf diese Weise zu retten. Dieser Ansatz platzte, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Wow Air die gewünschten Bedingungen nicht erfüllen kann.

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