Rovaniemi (Finnland). Man hat es ja irgendwie geahnt: Dieses Coronavirus wird die Weihnachtsmann-Logistik völlig durcheinanderbringen. Als erste müssen die asiatischen Weihnachtsfreunde dran glauben: Kein Besuch aus Finnland in diesem Jahr!
30 Jahre lang war es Tradition, dass ein finnischer Weihnachtsmann vorab nach Japan, China und Südkorea flog und dort Grüße und Geschenke überbrachte. Selbstverständlich herrschte bei diesen Veranstaltungen Andrang, und genau dies ist aktuell aus bekannten Gründen nicht sinnvoll. Deshalb verzichtet der Weihnachtsmann in diesem Jahr auf seine Auslandsreise, meldete Yle – wie so viele andere auch.
Schon die Eröffnung der Saison am 7. November in Rovaniemi, der offiziellen Heimatstadt des Weihnachtsmannes, verlief sicherheitshalber nur virtuell. Der Weihnachtsmann macht allerdings nicht nur Home Office. Man kann ihn weiterhin täglich in seinem Büro in Rovaniemi treffen, selbstverständlich unter Einhaltung der Infektionsschutzregeln. Da nur wenige zurzeit nach Finnland einreisen können, dürfte es dort die nächsten Wochen aber sehr ruhig zugehen. Normalerweise ist der Dezember der besucherstärkste Monat.
Grußvideos in vielen Sprachen
Das internationale Publikum muss sich sich mit Grußvideos in zahlreichen Sprachen trösten (Deutsche Untertitel sind auch dabei), die Visit Finland auf seinem YouTube-Kanal eingestellt hat. Gleichzeitig läuft noch bis zum 29. November die Bewerbungsfrist für die Aktion Say it with Santa. Am 11. Dezember will der Weihnachtsmann außerdem auf den Social-Media-Kanälen von Visit Finland live zu treffen sein. Grönländische Kinder haben mehr Glück: Dort wird der Weihnachtsmann samt seiner Frau (!) nämlich mit dem Feuerwehrauto durch die Hauptstadt Nuuk fahren und Tüten mit Süßigkeiten verteilen.
Die Geschenkeproduktion laufe aber auf Hochtouren, versicherte Elf Vanilla bei der Eröffnung auf Facebook. Am 23. Dezember um 19 Uhr mitteleuropäische Zeit will sich der Weihnachtsmann von Nordfinnland aus mit seinen Rentieren auf den Weg machen, was man zumindest anfangs virtuell verfolgen kann. Es besteht also noch Hoffnung für Europa.
Wer jetzt etwas unsicher ist, ob bei ihm der Joulupukki, der Julemanden, der Julenisse oder vielleicht doch der Jultomte kommt: Ist doch egal! Hauptsache nicht die isländische Weihnachtskatze, die ist nämlich gar nicht nett.
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