Norwegen/Schweden. Der Winter ist im hohen Norden mit viel Schnee und Sturm eingezogen – und das bedeutet an vielen Orten und auch Straßen Lawinengefahr. Sowohl in Norwegen als auch in Schweden gibt es dafür Prognosen im Internet.
Auf Spitzbergen mussten am Montagabend 180 Menschen aus zwei Ortsteilen in Longyearbyen wegen Lawinengefahr ihre Häuser verlassen. Das angekündigte Unwetter fiel dann für die Insel nicht ganz so schlimm aus wie erwartet. Gestern durften sie zurückkehren. Vor zwei Jahren hatte eine Lawine dort elf Häuser zerstört, zwei Mädchen waren dabei gestorben. Eigentlich war eine Gedenkveranstaltung geplant – die wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt, wie NRK berichtet.
Auch auf dem norwegischen Festland ist die Lawinengefahr zurzeit an vielen Stellen beträchtlich, wie man der Internetseite varsom.no entnehmen kann. Diese wird von NVE (Norges Vassdrags- og Energidirektorat) gemeinsam mit dem Meteorologischen Institut, der Straßenbehörde und der Bahn betrieben. Dort In etwa der Hälfte der überwachten Gebiete gilt Stufe 3 auf der fünfstufige Skala: „deutliche Gefahr“. In den Gegenden mit steilen Abhängen trägt das Lawinenproblem dazu bei, dass der Alltag im Winter noch unberechenbarer wird, denn dadurch können Gehöfte oder auch ganze Orte kurzfristig von der Außenwelt abgeschnitten werden. Neben Schneelawinen sind auch Erdrutsche und Überschwemmungen eine Gefahr.
Tod beim Wintersport
Die meisten Betroffenen durch Lawinen stehen allerdings in Zusammenhang mit Wintersport. Dabei kommen auch jedes Jahr Menschen um, wie die Statistik auf varsom.no zeigt.
In Schweden ist das Problem aufgrund der anderen Topografie weniger groß, aber trotzdem vorhanden. Für begehrte Wintersportorte wurde deshalb vor zwei Jahren von der Naturschutzbehörde lavinprognoser.se eingerichtet, die auf Daten von lokalen Beobachtungen, automatischen Messungen und Analysen des schwedischen meteorologischen Instituts basiert. Nach einem Umfrage im vergangenen Frühjahr nutzte laut SVT bereits jeder zweite, der abseits der Pisten unterwegs war, diese Möglichkeit – und ließ die geplante Tour dann auch mal bleiben.
Erhältlich sind Prognosen zum Västra Härjedalsfjällen, zum Södra Jämtlandsfjällen und zum Västra Vindelfjällen. Am 17. Januar startet auch die Vorhersage für das Gebiet Abisko/Riksgränsen. Neu in dieser Saison sind Daten für das Kebnekaisemassiv. Diese werden allerdings nur vom 1. März bis zum 1. Mai erstellt.
Und so sind die aktuellen Schneehöhen in den Skigebieten: In Schweden ist laut snörapporten.se Riksgränsen Spitzenreiter mit 110 Zentimetern, dicht gefolgt von Stöten i Sälen (100 zentimeter). Skiinfo.no verzeichnet eine ganze Reihe von Gebieten mit Schneetiefen über einen Meter, darunter Myrkdalen/Voss, Eikedalen und die Sunnmørsalpen.