Trotz beschränkter Einreise: Lofoten voll wie immer

Norwegen. Wie entwickelt sich Covid-19? Angesichts dieser Unsicherheit machen viele Norweger nun das, wofür während der Pandemie geworben wurde: Urlaub im eigenen Land. Es zeigt sich: Die Lofoten sind bei ihnen genauso beliebt wie bei ausländischen Touristen. Und damit gibt es dort auch dieselben Probleme wie in „normalen“ Jahren.

Svolvær, Lofoten

Svolvær, Lofoten

Erst seit einer Woche ist die norwegische Grenze wieder offen für Touristen aus einer Reihe von europäischen Ländern. Diese mögen überrascht sein über ungewöhnlich lange Warteschlangen an den Fähren und volle Campingplätze: Die Norweger sind nämlich schon da. Sie haben sich ins Auto gesetzt und sind Richtung Norden aufgebrochen. Auch ohne die ausländischen Touristen wurde am Nordland-Tor an der E6 in der 28. Woche bis zu 40 Prozent mehr Verkehr gemessen, berichtet NRK. Und für sehr viele hieß das Ziel wenig überraschend Lofoten.

Für viele Unternehmen aus der Tourismus- und Gastronomiebranche ist das die Rettung nach den Monaten der Beschränkung. Die Erfahrung der Lofoten-Einwohner mit den eigenen Landsleuten ist aber zumindest nach den Berichten von NRK nicht ausschließlich positiv. Auf den Lofoten ist man große Touristenmengen im Juli und eine gewisse Unvernunft gewöhnt – nicht umsonst steht in  Kabelvåg sogar am Friedhof ein „Camping verboten“ – Schild. Offenbar kommen aber nicht nur Ausländer auf die Idee, Wege zuzuparken, Zelte an ungeeigneten Plätzen aufzustellen und Müll zu hinterlassen.

Wie viel Attraktivität vertragen die Lofoten?

Camping unerwünscht:  Friedhof in Kabelvåg

Hinter den Kulissen wird schon länger darüber gestritten, wie man auf den Lofoten mit der Attraktivität für Touristen umgehen soll. Man müsse aufhören, für die Lofoten mit dem einsamen Zelt am Meer zu werben, so ein lokaler Tourismusakteur gegenüber NRK. Er sieht allerdings einen Unterschied zwischen dem überbordenden Individualtourismus und organisierten Reisen. Ein anderer ist der Meinung, die Kommunen hätten ihre Hausaufgaben nicht gemacht – man solle es doch so einrichten, dass sich sowohl Touristen als auch Einheimische wohlfühlen.

Manche Touristen wollen gerne billig reisen und setzen von vornherein auf Wildcampen. Anderen bleibt speziell auf den Lofoten gar keine andere Wahl – weil die Campingplätze aufgrund der landschaftlichen Gegebenheiten gar nicht so viel Platz bieten. Doch auch übermüdete Reisende sollten mit etwas Geduld einen Platz finden, der nicht die elementarsten Regeln des Jedermannsrechts verletzt. Tabu sollten auch folgende Plätze sein – was aber offenbar nicht alle so sehen:

Früherer Artikel zum Thema: Die zwei Gesichter der Lofoten

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