Corona an Bord

Färöer/Grönland. Es ist der Alptraum jedes Kapitäns: Corona an Bord. Sowohl auf den Färöer als auch auf Grönland wurden gerade Mitglieder von Schiffscrews positiv getestet. Zwei erkrankte russische Seeleute mussten auf den Färöer sogar ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Symbolbild pxfuel

Der russische Trawler hatte Klaksvík angelaufen, die Mannschaft war dort jedoch nicht von Bord gegangen. Der erste erkrankte Seemann mit Symptomen von Lungenentzündung war am Donnerstag zunächst ins Krankenhaus von Klaksvík gebracht, wo seine Corona-Infektion festgestellt wurde. Er wurde deshalb ins Landeskrankenhaus in Tórshavn verlegt, wo man auf Coronakranke vorbereitet ist. Ein weiteres Crewmitglied soll ebenfalls Symptome gezeigt haben und wurde gestern ebenfalls nach Tórshavn gebracht. Insgesamt acht Personen, die mit der Crew in Kontakt gewesen waren, mussten in Quarantäne. Update: Weitere Besatzungsmitglieder wurden positiv auf Corona getestet, insgesamt 23. Außer den Russen befindet sich noch eine dreiköpfige Familie nicht genannter ausländischer Herkunft wegen einer aktiven Corona-Infektion auf den Färöer in Isolation.(Quellen: Kvf.fo, local.fo)

Positiver Coronatest in Nanortalik

Etwas rätselhafter ist die Geschichte eines positiven Coronatests in Nanortalik, Grönland. Dabei handelte es sich um die Besatzung eines nicht genannten europäischen Forschungsschiffes. Die Person soll zuvor bereits zwei Mal negativ getestet worden sein, zuletzt auf Island, und soll keine Symptome gehabt haben. Bei dem Test auf Grönland handelte es sich um den obligatorischen Test fünf Tage nach der Einreise. Die gesamte Crew, insgesamt 17 Personen, war einige Stunden an Land gewesen, unter anderem zum Test, und hatte danach abgelegt. Das Schiff wurde nun aufgefordert, zurückzukehren und den Kontakt mit der Bevölkerung zu vermeiden. (Quellen KNR, Sermitsiaq)

Hohe Hürden für Kreuzfahrtschiffe in Grönland

Wie sich an diesen Beispielen zeigt, ist es extrem schwierig, das Virus von Schiffen fernzuhalten, weil ein einfacher Test eben nicht reicht. Grönland hat für Kreuzfahrtschiffe deshalb sogar  besonders hohe Hürden errichtet: Diese dürfen 14 Tage lang keinen ausländischen Hafen angelaufen haben – auch nicht auf Island oder den Färöer. Das sei der Todesstoß für die geplanten Touren, die noch nicht abgesagt sind, meint Visit Greenland,

Zurzeit bereitet sich das nächste – und letzte – Team in Bremerhaven für den Einsatz auf der Polarstern vor – mit Isolation und doppelten Tests. Bisher ist es der Polarstern gelungen, Corona von Bord fernzuhalten.

Früherer Artikel zu Anti-Corona-Maßnahmen an Bord:

Neues MOSAiC-Team unterwegs in die Arktis

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