Trawler mit 19 Personen in der Barentssee gesunken – nur zwei gerettet

Russland. Der russische Trawler Onega mit 19 Personen an Bord ist vor Nowaja Semlja in der Barentssee gesunken. Das meldet die Nachrichtenagentur TASS. Der Fischkutter Wojkowo, der dem verunglückten Schiff am nächsten war, konnte zwei Überlebende der Besatzung aufnehmen sowie ein totes Crewmitglied bergen. Von den 16 anderen fehlt bisher jede Spur.

Barentssee

Rege Fischerei in der Barentssee. Screenshot Marine Traffic.

Fünf Schiffe und ein Aufklärungsflugzeug der Nordflotte suchen nach den restlichen Crewmitgliedern. Es wird vermutet, dass sie in dem kalten Wasser umgekommen sind. Als Ursache für den Untergang der Onega wird inzwischen ein Problem beim Einholen des Netzes in dem schweren Wetter genannt. Heimathafen der Onega war Murmansk. Der letzte Hafen, den der Trawler angelaufen hatte, war Kirkenes in Norwegen am 14. Dezember.

Vor zwei Jahren ereignete sich am selben Tag ein Schiffsunglück bei Spitzbergen. Die Crew des norwegischen Trawlers Northguider konnte per Helikopter gerettet werden. Ebenfalls am selben Tag sank vergangenes Jahr ein Fischkutter vor der norwegischen Küste. Ursache war dort ein technischer Fehler, der dazu führte, dass das Schiff bei schwerem Wetter Wasser über die offene Leinen-Luke aufnahm. Die Crew schaffte es noch, in die Rettungsinseln zu steigen und wurde vollzählig mit Hubschraubern gerettet. Für einen Helikoptereinsatz war die Onega laut Barents Observer jedoch zu weit weg von allen Stützpunkten. Außerdem sank sie offenbar sehr schnell. 

Nach dem Barents Observer ist der Untergang der Onega das größte zivile Schiffsunglück in der Barentssee in moderner Zeit. Andere Unglücke betrafen U-Boote (Kursk im Jahr 2000, Loscharik im Jahr 2019). (Update 21.40 Uhr)

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