Taucherunglück in der Pluragrotte

Plurdalen (Norwegen). Gerade erst gab es das erste Konzert in der Pluragrotte, das die Höhle bei Mo i Rana über das Tauchpublikum hinaus bekannt machte. Doch nun herrscht dort Trauer: Am Mittwoch Nachmittag starb ein Taucher aus den USA unter Wasser, vermutlich aufgrund eines plötzlichen Anfalls. Der Unfall ruft Erinnerungen wach an ein Tauchunglück 2014 dort, bei dem zwei Menschen starben. Darüber berichtete NRK.

Die Pluragrotte liegt etwa 40 Kilometer entfernt von Mo i Rana. Karte sel/OpenStreetMap

Ina Santala Jordbru, Grundeigentümerin und gemeinsam mit ihrem Mann Jani Santala Betreiberin der Tauchschule Plura Valley, ist selbst ausgebildete Krankenschwester. Sie berichtet NRK, dass sie innerhalb von drei Minuten mit dem Defibrillator vor Ort gewesen seien und Erste Hilfe geleistet hätten. Leider sei es nicht gelungen, das Leben des Mannes zu retten. Sie hatte die Gruppe gut gekannt, diese sei schon mehrfach zu Gast gewesen.

Der Mann gehörte zu einer Gruppe erfahrener Taucher aus den USA und Mexiko. Wie NRK berichtet, seien sie zu dritt in die Höhle getaucht, und bei einem Zwischenstopp sei noch alles in Ordnung gewesen Sie waren nur 20-30 Meter weit in der Höhle. Doch beim Rückweg hätten sie festgestellt, dass die letzte Person in der Reihe offenbar einen Anfall erlitten hatte. Während der eine voraus geschwommen sei, um Hilfe vorzubereiten, hätte der andere den Verunglückten aus der Höhle transportiert. Die genaue Ursache soll eine Obduktion klären, auch die Ausrüstung wird untersucht.

Pluragrotte: Ziel für Höhlentaucher aus aller Welt

Die Pluragotte ist ein äußerst beliebtes Ziel für Höhlentaucher aus aller Welt. Nach einem halben Kilometer unter Wasser erreicht man eine Grotte mit Luft. Dort fand vor Ostern auch das Konzert statt, wo alle Live-Zuhörer zertifizierte Höhlentaucher sein mussten. Dorthin sind auch Führungsleinen installiert. Das Höhlensystem dahinter ist aber noch nicht komplett erforscht.

Der Tauchunfall von 2014

Der letzte Tauchunfall in der Pluragrotte ist zehn Jahre her. Damals starben zwei Personen aus einer fünfköpfigen Gruppe aus Finnland. Das Unglück geschah allerdings nicht in der Etappe zwischen Eingang und Luftkammer, sondern ein Stück weiter. Dort geht es zunächst 129 Meter hinunter und dann wieder hinauf – zu einer anderen Luftkammer, Steinugleflåget, wo es auch einen Ausgang ins Freie gibt. Zwei Taucher starben damals tief unten und konnten zunächst nicht geborgen werden. Einen ausführlichen Bericht über den Tauchgang und wie die Freunde dann doch ihre verunglückten Kameraden aus der Tiefe bergen, gibt es bei BBC. Eigentlich hatte aus dem Tauchdurchgang ein Film werden sollen, daraus wurde dann die Dokumentation der Bergung: „Diving into the Unknown“ von Juan Reina

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