Spitzbergen: Eisbärin und Junges per Helikopter ausgeflogen

Spitzbergen (Norwegen). Eine Eisbärin und ihr Junges wurden am Montagabend auf die Nordseite des Isfjords geflogen, weil sie dem Ort Longyearbyen zu nahe kamen. Die Aktion wurde besonders kritisch beobachtet, da dabei zuletzt eine Eisbärin starb. Diesmal scheint alles gut gegangen zu sein. Darüber berichtete Svalbardposten.

Eisbärenschild

Auf Spitzbergen gibt es nicht nur auf den Schildern Eisbären. Foto Thomas Christiansen

Spitzbergen ist Eisbären-Land – das muss jeder respektieren, der auf die Inselgruppe kommt. Nur im Umfeld von Longyearbyen möchte man sie möglichst nicht haben, um Begegnungen mit Menschen von vornherein zu vermeiden. In der Regel sollen die Eisbären vertrieben werden, doch das funktioniert nicht immer. Im Winter gab es zwei Fälle, die schlecht endeten: Ein Eisbär erschien um den Jahreswechsel mehrfach und ließ sich nicht vertreiben. Um die Menschen in der Polarnacht keiner Gefahr auszusetzen, wurde er getötet. Das stieß auf massive Kritik. Nur wenige Woche später war es eine Eisbärin, die sich nicht verjagen ließ. Sie wurde daraufhin betäubt und ausgeflogen, starb aber beim Transport. Auch dafür gab es  Kritik aus der Öffentlichkeit. Wie die Untersuchung später ergab, war wohl die Kombination von Treibjagd mit dem Helikopter und anschließender Vollnarkose für den Kollaps und den Tod des Tieres verantwortlich.

Neuer Ansatz

Bei dem neuen Fall wurde nun einiges verändert. Unter anderem waren sowohl ein Wissenschaftler des norwegischen Polarinstituts als auch ein Tierarzt an Bord.  Damit Mutter und Kind nicht überhitzen, wurden bei der Jagd mit dem Betäubungsgewehr Pausen eingelegt. Es wurde ein etwas anderes Medikament verwendet, sodass die Narkose nicht zu lange dauerte, und Mutter und Kind  wurden auch nicht so weit fortgeflogen. Das Polarinstitut hatte ohnehin geplant, diese mit einem Peilsender zu versehen und Proben zu nehmen, zu wissenschaftlichen Zwecken. Die Eisbärin sei dünn gewesen, was für die Jahreszeit allerdings nicht ungewöhnlich ist, und um die 15 Jahre alt. Das weibliche Jungtier sei in gutem Zustand gewesen.

Laut Svalbardposten ist die Aktion bisher gut geglückt. Allerdings sind inzwischen zwei neue Eisbären in der Region gesichtet worden.

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