Schlechtes Eis: 15 Elche bei Arjeplog ertrunken

Arjeplog (Schweden). Schlechtes Eis ist auch schlecht für Elche. Der Jägerverband Arjeplog meldet auf Facebook 15 ertrunkene Elche und fürchtet, dass es noch mehr werden könnten. Herbst und Winterbeginn in Nordschweden waren bisher außerordentlich mild.

Hornavan Winter

Hornavan zu Winterbeginn (Archivfoto)

Jedes Jahr wandern Elche aus den Bergen in Gebiete mit weniger tiefem Schnee. Sie gehen die Pfade, die sie und ihre Vorfahren schon immer gegangen sind. Dazu gehört auch die Überquerung von Gewässern. Das Eis um Arjeplog ist in diesem Jahr bis jetzt extrem schlecht: Es ist dünn, und es liegt Schnee darauf. Der Schnee lässt es schlechter wachsen. Die Jäger haben einbrechende Elche unter anderem bei Rattik und am Rappasund  gesehen. Sie seien weder zurück an Land gekommen noch aufs Eis, berichtet ein Jäger in Sveriges Radio, der vier Tiere in Rappasund beobachtet hat. Man habe sie töten müssen. Auch zu SVT sagte er, man könne ihnen nicht helfen, man könne nur ihr Leiden verkürzen. Es käme jedes Jahr vor, dass einige Elche auf ihren Wanderungen ertränken, so ein Professor in Wildökologie zu Dagens Nyheter. Doch es sei auffällig, dass es nun 15 Elche im selben Gebiet treffe.

Warmer Herbst, warmer Winterbeginn

Es gab zwar einige kalte Tage sowohl im November als auch Anfang Dezember, insgesamt waren der Herbst und der Winteranfang in Nordschweden aber ausgesprochen mild. Die Phasen mit kaltem, klarem Wetter, in denen sich gutes, stabiles Eis bildet, waren kurz. Stattdessen gab es mehr Niederschläge. Der schwedische Wetterdienst gibt jeden Tag eine Karte mit Abweichungen von der Durchschnittstemperatur für dieses Datum heraus . Die meisten Tage sind dabei 5 bis 7 Grad wärmer als der Durchschnitt der Vergleichsperiode (1961-1990).

Das Eis auf den Gewässern um Arjeplog wird jeden Winter von deutschen Autofirmen für Tests genutzt – allerdings erst, wenn es hält. Daneben gibt es auch Testanlagen an Land. Größter See bei Arjeplog ist der Hornavan, gleichzeitig mit bis zu 221 Metern Schwedens tiefster See. Dieser ist für die Stromerzeugung reguliert, wie auch viele andere Gewässer in der Umgebung.

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