Rubinmine in Aappaluttoq soll verkauft werden

Grönland. Eigentlich sollte die Schließung der Rubinmine in Aappaluttoq Ende 2022 nur vorübergehend sein. Es waren bis dahin zu wenige Edelsteine verkauft worden. Doch nun hat die Gesellschaft Rekonstruktion beantragt. Das berichten e24 und Sermitsiaq. Haupteigner von Greenland Ruby ist seit 2016 die norwegische Gesellschaft LNS.

Rubine

Das waren die ersten Rubine aus Aappaluttoq. Foto Bruun-Rasmussen

Die Rubinmine in Aappaluttoq, Qeqertarsuatsiaat, ein Stück südlich von Nuuk, ist eins der wenigen Bergbauprojekte in Grönland, die tatsächlich umgesetzt wurden. Die Steine werden beworben als „verantwortungsvoll abgebaut“ und lassen sich zurückverfolgen bis zu ihrem Ursprung. Der Start war etwas holprig, aber 2018 wurden die ersten Rubine aus Aappaluttoq versteigert. Ende 2022 schloss die Anlage „vorübergehend“, 30 Mitarbeiter wurden entlassen – da sollen bereits 64 Prozent des Vorkommens abgebaut gewesen sein. Die Steine ließen sich aber offenbar nicht im selben Takt verkaufen. Der neue Geschäftsführer Arnt Eirik Rørnes verweist nun gegenüber den Medien auf ein schwierigeres Geschäftsklima aufgrund der Inflation. Ein Ergebnis der Rekonstruktion könnte der Verkauf von Greenland Ruby sein.

Über eine staatliche Gesellschaft ist Grönland an Greenland Ruby mit 10-15 Prozent beteiligt und habe auch Geld zugeschossen, berichtet Sermitsiaq. In der Phase der Rekonstruktion werden die Schulden nicht bedient.

Geschäft mit Bodenschätzen bisher nicht richtig in Gang gekommen

Grönland besitzt viele Bodenschätze, die anderswo begehrt sind. Bisher ist das Geschäft damit jedoch nicht richtig in Gang gekommen. Ein Faktor dabei ist die praktisch nicht vorhandene Infrastruktur. Was wo und zu welchen Bedingungen abgebaut werden darf, ist jedoch auch eine politische Frage. Die aktuell stärkste Partei im grönländischen Parlament hat die Wahl 2021 damit gewonnen, dass sie sich explizit gegen das Projekt Kvanefjeld/Kuannersuit ausgesprochen hat, wo mit den Seltenen Erden auch das giftige Uran mit an die Oberfläche gekommen wäre.

Siehe dazu auch: Bergbau in Grönland kommt nicht richtig in Gang

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