Arktis. Die Corona-Krise hat der Expedition MOSAiC schon einige Probleme bereitet – obwohl das Virus es bisher nicht auf die Polarstern geschafft hat. Eine Herausforderung beim nächsten Teamwechsel ist, dafür zu sorgen, dass dies auch so bleibt. Der neue Plan ist: Die Sonne und die Maria S. Merian sollen im Mai von Bremerhaven aus zum Treff in der Arktis starten.
Ursprünglich sollte der nächste Teamwechsel jetzt stattfinden – mit Flugzeugen von Spitzbergen aus, dem sich die Polarstern nun täglich nähert. Dieser Plan musste aufgegeben werden, da Spitzbergen bekanntlich wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 völlig abgeschottet ist. Die Inselgruppe ist nach wie vor virusfrei. Als Alternative wurde der Plan entwickelt, den Crewwechsel sechs Wochen später durchzuführen, und zwar per Schiff. Das Alfred-Wegner-Institut gab gestern bekannt, die Forschungsschiffe Sonne und Maria S. Merian würden die 100 internationalen Wissenschaftler und Crewmitglieder sowie Ausrüstung und Proviant in die Arktis bringen. Die beiden Schiffe waren aufgrund der Pandemie früher von Expeditionen zurückgekehrt. Sieben Teilnehmer, die diese notgedrungene Verlängerung nicht mitmachen konnten, durften am 22. April mit den Twin Otter ausgeflogen werden.
Polarstern verlässt Driftroute für das Treffen
Für das das Treffen mit Sonne und Maria S. Merian wird die Polarstern ihre Driftroute verlassen und sich aktiv zu einem Punkt bei Spitzbergen bewegen, wo der Austausch in ruhigem Wasser durchgeführt werden kann. Dafür ist von Vorteil, dass die Polarstern innerhalb des berechneten Korridors bereits vergleichsweise zügig nach Süden gedriftet ist. Um möglichst viele Daten von dieser Expedition mitzubringen, wird deshalb sogar überlegt, nach dem Austausch noch einmal ein Stück zurück Richtung Nordpol zu fahren und dort zu messen, wo die Arktis auch im Sommer mit Eis bedeckt ist. Das Ende der Expedition ist für den 12. Oktober geplant.
Das Virus soll nicht mit an Bord
Vor einigen Wochen war noch der schwedische Eisbrecher Oden für diese Tour im Gespräch gewesen. Konkret bekannt ist lediglich, dass das schwedische Polarforschungsinstitut die Teilnahme an einer anderen Expedition abgesagt hat, weil nicht sichergestellt werden konnte, dass das Virus nicht mit an Bord kommt. Dieses Problem hat auch das AWI mit den zukünftigen Teammitgliedern. Die Teilnehmer werden vorab in Deutschland in eine kontrollierte Quarantäne gehen und dabei mehrfach getestet werden.
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