Schweden/Finnland. Der Winter 2020/2021 wird kein neuer Negativrekord für Ostseeeis. Nach einem warmen Dezember hält sich nun die Kälte – und die Eisfläche ist bereits jetzt größer als die Maximalausdehnung im vergangenen Jahr!
In der Bottenwiek arbeiten aktuell fünf Eisbrecher: Otso und Kontio machen auf der finnischen Seite den Weg zu den Häfen frei, Ale, Atle und Ymer auf der schwedischen. Das Eis der Bottenwiek wächst von den Rändern her zu. In der Mitte hat das Wasser nur noch 1 Grad. Dick zugefroren ist inzwischen auch der Kvarken-Archipel.
Im vergangenen Jahr hatte das Ostseeeis nur eine Ausdehnung von 37 000 Quadratkilometern. Gestern meldete der schwedische Wetterdienst SMHI, es seien nun bereits 41 000 Quadratkilometer. Für den Frachtverkehr ist das mühsam, für die Natur eine gute Sache. Denn für die Tiere und Pflanzen in der Bottenwiek ist das Ostseeeis ein fester Bestandteil ihres Jahreszyklus. Die Menschen in den Küstenstädten nutzen die zusätzliche Fläche vor ihrer Haustür zum Eisangeln, Skilaufen oder für Touren mit dem Schneemobil. Die Schlittschuhbahn in Luleå ist allerdings immer noch nicht geräumt, da die Verhältnisse dazu bisher nicht geeignet waren. Für Spaziergänger ist die Bahn jedoch bereits offen.
Eis auch im Finnischen Meerbusen
Die Ostsee friert nicht nur an ihrem nördlichen Ende: Der Zugang nach Wyborg und St. Petersburg am Ende des Finnischen Meerbusens ist ebenfalls schon mit Eis bedeckt. Dass die Bottenwiek komplett zugefroren war, war zum letzten Mal im Frühjahr 2018 der Fall. Der Winter 2017/2018 war der letzte Eiswinter, der als „normal“ gilt, mit einer Eisfläche von mehr als 115 000 Quadratkilometern. Der letzte „schwere“ Eiswinter war 2011: Damals waren sowohl der Bottnische als auch der Finnische Meerbusen komplett gefroren, insgesamt 300 000 Quadratkilometer.
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