Nuuk (Grönland). Die grönländische Hauptstadt Nuuk war nach einem Sturm am Montagabend zu einem großen Teil lahmgelegt: Strom, Wasser, Telefon, Mobilnetz, Heizung und Internet liefen stundenlang gar nicht. Ursache war ein Schaden an einem Verbindungskabel zum Wasserkraftwerk. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR. Heute ist der nächste Sturm angekündigt. (Mit Update)
Am Montagabend gegen 23 Uhr Ortszeit verschwand der Strom – und mit ihm aufgrund des langen Ausfalls auch praktisch alles andere. Wie die öffentliche Versorgungsgesellschaft Nukissiorfiit auf Facebook schreibt, dauerte es länger als erwartet, das Notstromwerk in Betrieb zu nehmen. Nach 17 Stunden hatte der Großteil der rund 19 000 Einwohner eine Notversorgung. Gegen 21 Uhr Ortszeit war dann die Verbindung zum Wasserkraftwerk wieder hergestellt und es lief alles wieder normal.
Das Krankenhaus von Nuuk hat eine Notstromversorgung und konnte die ganze Zeit Patienten behandeln – wenn sie denn selbst vorbeikamen. Da auch das Telefon- und das Mobilnetz betroffen war, konnte niemand anrufen, und auch das Personal untereinander konnte sich nicht verständigen.
Die Polizei forderte dazu auf, sich um diejenigen zu kümmern, die Hilfe benötigten, und notfalls persönlich im Rathaus zu erscheinen. Der Ausfall der Heizung war besonders unangenehm – dafür war es günstig, dass es nur Temperaturen um den Gefrierpunkt gab. Schulen und Kitas hatten während des Stromausfalls geschlossen.
Vorbereitung auf neuen Sturm
Für heute ist ein neuer Sturm für gegen 14 Uhr angekündigt. Die Polizei fürchtet, dass es erneut zu Problemen kommen könnte und fordert die Bürger auf, die Geräte zu laden, einen Wasservorrat anzulegen sowie Decken parat zu haben.
Neben Sturm und dem Ausfall der Infrastruktur kämpft Grönland auch noch gegen Corona – am härtesten davon betroffen ist zwar Upernavik, aber auch in Nuuk gibt es noch viele Fälle. Zurzeit muss aber nur eine Person im Krankenhaus versorgt werden.
Update 18 Uhr: Wie befürchtet war die Versorgung am Mittwoch ebenfalls nicht stabil und fiel zeitweise aus. Das ursprüngliche Problem, ein Schaden an einem Kabel, ist noch nicht behoben. Die Polizei rief unter anderem dazu auf, Bargeld abzuheben, für den Fall, dass man aufgrund der Situation nicht mit Karte bezahlen kann.
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