Zum ersten Mal geht der Literaturpreis des Nordischen Rates nach Grönland – an die Schriftstellerin Niviaq Korneliussen. Weitere Preisträger sind Eivør (Musik), Elin Persson (Kinder- und Jugendbuch) sowie das Team hinter „Flugt“ (Film). Der Umweltpreis ging an Concito/Danmarks Grønne Tænketank. Die Preise wurden zu Beginn der Sitzungsperiode in Kopenhagen übergeben.
Alle Länder des Nordischen Rates können Künstler für die Kulturpreise nominieren, dazu kommt der Umweltpreis. Noch nie zuvor ging der Literaturpreis nach Grönland. Doch Niviaq Korneliussen ist keine Unbekannte. Bereits ihr erster Roman Homo Sapienne bekam internationale Aufmerksamkeit und wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Den Literaturpreis erhielt sie nun für „Naasuliardarpi“ (dänischer Titel „Blomsterdalen“, ungefähr: Tal der Blumen), ihren zweiten Roman, in dem es um Selbstmord geht – ein leider in Grönland sehr präsentes Thema. Korneliussen hat sowohl die grönländische als auch die dänische Version selbst geschrieben. Überzeugt hat sie die Jury mit ihrer „lebendigen Intensität“.
Die Empfängerin des Musikpreises hat schon eine lange Karriere hinter sich: Eivør Pálsdóttir von den Färöer. Sie erhielt den Preis für ihre langjährige Arbeit, die ihr Heimatland bekannt gemacht hat. Gelobt wird ihre künstlerische Integrität, dass sie auch die färöische Sprache benutzt und wie sie das musikalische Erbe verwaltet.
Der dänische Film „Flugt„ (Flucht) erhielt den Filmpreis als ein Werk, das ästhetische, politische und menschliche Dimensionen in einem subtilen, künstlerischen Film zu verbinden weiß. Das Drehbuch stammt von Jonas Poher Rasmussen und seinem Kindheitsfreund Amin, um dessen Geschichte es sich handelt. Rasmussen führte auch Regie. Produziert wurde „Flugt“ von Monica Hellström, Charlotte de la Gournerie und Signe Byrge Sørensen.
Der Preis für Kinder- und Jugendliteratur ging an die Schwedin Elin Persson für ihren Debütroman „De afghanska sönerna“ (Die afghanischen Söhne). Die Jury lobt, wie geschickt die Autorin ein Bild der Realität aufbaut, in der niemand gut oder böse ist. Die Autorin hat selbst wie ihre Hauptfigur in einem Heim für minderjährige Flüchtlinge gearbeitet.
Der Nordische Rat vergibt außerdem jedes Jahr einen Umweltpreis, der diesmal an Concito, Danmarks Grønne Tænketank geht. Concito hat eine Datenbank für den Klimaabdruck von Lebensmitteln aufgebaut (dänisch und englisch).
Jeder Preis ist mit 300 000 Dänischen Kronen dotiert, umgerechnet 40 300 Euro.
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