Magma-Zufluss: Neuer Erdbebenschwarm am Fagradalsfjall

Reykjanes (Island). Die Ruhe am Fagradalsfjall ist seit gestern vorbei. Es hat dort ein heftiger Erdbebenschwarm begonnen. Der bisher stärkste Stoß kam heute um 17.48 Uhr Ortszeit und hatte 5,4. Die Behörden warnen nun vor Steinschlag in der Gegend. (Akualisiert 21.30 Uhr)

Erdbeben Reykjanes

Erdbeben in Reykjanes im Bereich des Fagradalsfjall am 30. Juli. Grüne Sterne markieren die Stöße, die stärker als 3 sind. Quelle Veðurstofa Íslands

Auf Reykjanes, Schauplatz des Ausbruchs im vergangenen Jahr, war es zuletzt vergleichsweise ruhig gewesen, so weit das eben an den Grenzen von Kontinentalplatten möglich ist. Die Ursache für den neuen Erdbebenschwarm sehen die Wissenschaftler des isländischen Meteorologischen Instituts in einem erneuten Magma-Zufluss in das Vulkansystem. Das Magma am Fagradalsfjall soll sich inzwischen in zwei bis fünf Kilometern Tiefe befinden. Seit gestern gab es dort mehr als 50 Beben stärker als 3 und mehr als 2000 weniger starke. Die Bewohner der Halbinsel dürften sich an das Frühjahr 2021 erinnert fühlen und die heftigen Erdbeben, bevor der Ausbruch am Fagradalsfjall begann. Mit den starken seismischen Aktivitäten unterscheidet sich Reykjanes auch deutlich von der Askja, wo sich zwar das Land durch den Magmaeinfluss hebt, aber ansonsten nicht viel passiert.

Vulkanstatus wieder auf Gelb

Die vielen Erdbeben auf Reykjanes haben sogar das automatische Messsystem des Instituts beeinflusst, das plötzlich Stöße auch an Stellen registrierte, wo es gar keine gab, berichtete RÚV. Reykjanes ist nun vom Zivilschutz auch wieder auf erhöhte Bereitschaft hochgestuft worden und auf der Karte für die Luftfahrt  wieder auf Gelb.

Der Vulkanausbruch am Fagradalsfjall vom 19. März bis 18. September 2021 produzierte etwa 143 Millionen Kubikmeter Lava und gestaltete die Täler Geldingadalir, Meradalir und Nátthagi völlig um. Der Lavafluss stoppte jedoch rechtzeitig vor der Straße und verursachte keine ernsthaften Schäden an der Infrastruktur. 

(Letzter Stand 31.7./ 21.30 Uhr)

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