Langer Ausfall von AKW Oskarshamn 3 nach kritischem Schaden

Schweden. Seit gestern Abend wird das Atomkraftwerk Forsmark 1 an der schwedischen Ostküste wieder hochgefahren. Nächste Woche soll dann auch Oskarshamn 3 wieder laufen, Schwedens leistensfähigstes Atomkraftwerk. Letzteres fiel in diesem Jahr wegen eines Störfalls der Kategorie 1 schon ein halbes Jahr lang aus. Ein Rückblick. 

Oskarshamn 3. Quelle OKG

Oskarshamn 3 ist der letzte noch laufende Siedewasserreaktor von ehemals drei Blöcken am nördlichen Ende des Kalmarsunds. Er ging 1985 ans Netz und ist mit einer installierten Leistung von 1400 MW das größte in Schweden. 2024 war ein erfolgreiches Jahr für die Anlage, sie stand fast 90 Prozent der Zeit zur Verfügung. Als es Ende März 2025 für die jährlichen Unterhaltsarbeiten heruntergefahren wurde, ging man von einer dreiwöchigen Pause aus. Doch dabei wurde ein Riss in einem Rohr an einer schwierig zugänglichen, aber wichtigen Stelle entdeckt – es handelte sich um das Reservekühlsystem. Die Strahlenschutzbehörde stufte den Vorfall als einen Störfall der Klasse 1 ein.

Die Reparatur zog sich hin. Ende Oktober genehmigte die Behörde den Neustart. Doch dieser verlief nicht wie gewünscht. Laut Betreiber Uniper wurden kleine „Abweichungen“ an den Messwerten des Prozesswassers entdeckt, die aber unterhalb der Grenzwerte lägen. Deshalb wurde der Reaktor am 11. Dezember noch einmal für eine Fehlersuche heruntergefahren. Nach dem bisherigen Plan  ist der erneute Start für den 20. Dezember vorgesehen.  

Schaden auch bei Forsmark

Forsmark 1 mit einer installierten Leistung von 1098 MW ist der älteste der drei Forsmark-Blöcke, die alle aus den 1980er Jahren stammen. Er war am 7. September planmäßig für Wartungsarbeiten vom Netz genommen worden. Außerdem sollten Reparaturen an einem Hilfs-Kühlwasserschacht ausgeführt werden, deshalb verlängerte sich der Ausfall um weitere Wochen. Nach mehr als drei Monaten wird der Reaktor seit gestern Abend wieder hochgefahren. Betreiber und Haupt-Eigner der Forsmark-Blöcke ist der staatseigene schwedische Energiekonzern Vattenfall. Die drei Siedewasserreaktoren sollen jeweils 60 Jahre laufen dürfen. Vattenfall prüft gerade die technischen Voraussetzungen für eine Laufzeitverlängerung um 20 Jahre.

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