Kiruna (Schweden). Der Streit zwischen dem Bergbauunternehmen LKAB und Kiruna Kommun ist beigelegt. Die Kommune schaffte gestern die baurechtlichen Voraussetzungen dafür, dass weiter Erz abgebaut werden kann. Darüber berichtete SVT. Wenigstens eine gute Nachricht für LKAB – denn die Grube in Kiruna leidet noch unter den Folgen des Erdbebens vom 18. Mai, und die Erzbahn nach Luleå kann wegen einer Entgleisung nicht fahren.
Der Streit zwischen der Kommune und dem staatseigenen Bergbauunternehmen LKAB entzündete sich daran, dass die neue politische Mehrheit in Kiruna mehr von LKAB forderte, als das Unternehmen bereit war, zuzusichern. LKAB muss den laufenden Stadtumzug bezahlen, was in Verträgen festgehalten ist, aber es gab Unstimmigkeiten zu Details. Deshalb hatte die Kommune eine eigentlich unstrittige B-Plan-Änderung blockiert. Nun gab es doch grünes Licht für den nächsten Schritt, der die Einrichtung eines weiteren „Gruvstadsparken“ auf ehemals bebautem Stadtareal vorsieht – als Zwischenlösung, bis die Bodenbewegungen zu stark werden und Menschen das Gebiet nicht mehr betreten dürfen.
LKAB -Vertreter zeigten sich darüber in einer Pressemitteilung sehr erleichtert. Denn nach dem heftigen Erdbeben können Teile der Grube immer noch nicht wieder betreten werden. Gearbeitet werden kann in dem Teil, der dem Zentrum besonders nahe liegt. Wäre der neue Plan nicht genehmigt worden, hätte LKAB im Herbst die Produktion dort drosseln müssen, um keine Auflagen zu verletzen. Der Erzabbau schädigt den Boden, und die erlaubten Grenzwerte sind in der Genehmigung festgelegt.
Beschädigte Grubenteile werden per Drohne gescannt
Einige Gebiete der Grube können nach dem heftige Erdbeben am 18. Mai aus Sicherheitsgründen immer noch nicht wieder betreten werden. Deshalb werden die betroffenen Schächte nun mit einer Drohne abgeflogen, die mit einem speziellen Scanner ausgerüstet ist. Die bisher entdeckten Schäden seien „das, was man bei so einem Ereignis erwartet“, heißt es von LKAB.
Malmberget: Lieferprobleme nach Entgleisung
Die Grube in Malmberget ist zwar voll in Betrieb, hat aber Lieferprobleme. Denn am Samstag entgleisten 14 Waggons eines ein leeren Erzzugs auf der Rückfahrt von Luleå nach Malmberget in der Nähe des Polarkreises. Die Gleise werden voraussichtlich noch bis Donnerstag nicht benutzbar sein. Die Reisenden werden statt dessen in Bussen transportiert. Bis Donnerstag, so berichtet SVT es aus Luleås Stahlwerk SSAB, käme man auch noch aus mit dem gelagerten Material. Gibt es länger keinen Nachschub, muss das Werk herunterfahren. Der Transport in den Hafen Narvik ist davon nicht betroffen.
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