Hailuoto (Finnland). Es wird auch dieses Jahr keine Eisstraße von Oulunsalo nach Hailuoto geben – das teilte jetzt die zuständige Behörde mit. Trotz des teilweise sehr kalten Winters sei das Eis der Ostsee dort nicht dick genug. In ein paar Jahren wird diese Frage ohnehin obsolet: Das letzte rechtliche Hindernis vor dem Brückenbau ist beseitigt. Darüber berichtete auch Yle.
Aktuell ist zwar die ganze Bottenwiek zugefroren – doch für eine Eisstraße zur Insel Hailuoto vor Oulu, der größten Insel in der Bottenwiek mit knapp 1000 Einwohnern, reicht es nicht. 40 Zentimeter stabiles Eis sind die Voraussetzung für die Freigabe der gut acht Kilometer langen Eisstraße von Oulunsalo nach Hailuoto. Nach den jüngsten Messungen gibt es noch Stellen, an denen das Eis nur 34 Zentimeter hat – zu wenig. Bemängelt wird auch die stellenweise schlechte Qualität des Eises, entstanden unter anderem durch den zeitweise hohen Wasserstand der nördlichen Ostsee und Meerwasser auf dem Eis.
Zu viel Aufwand für zu kurze Zeit
Nach Ansicht der Behörde lohnt es sich nicht, noch länger auf eine bessere Situation zu hoffen: Im März würden die Tagestemperaturen bereits wieder steigen. Der Aufwand mit der Einrichtung und Überwachung einer Eisstraße sei zu hoch, wenn sie nur eine kurze Zeitlang genutzt werden könne. Es verkehrt weiterhin, trotz des dicken Eises, die Fähre zwischen Oulunsalo und Hailuoto.
In drei Jahren Brücke nach Hailuoto?
In etwa drei Jahren haben es die Inselbewohner möglicherweise noch bequemer, aufs Festland zu kommen. Denn schon lange ist eine Brücke zum Festland geplant. Eine Naturschutzorganisation hatte zuletzt noch wegen der Veränderungen im Wasser- und Eisverhalten geklagt, die die Brücke mit sich brächte. Das Oberste Verwaltungsgericht wies diese Klage nun aber zurück und fand die Maßnahmen zum Schutz der Natur ausreichend.
Mit einer Brücke wären die Inselbewohner und Touristen natürlich unabhängig von den Abgangszeiten einer Fähre. Aus touristischer Sicht ist die Fahrt mit der Fähre durch das Eis allerdings deutlich spannender als eine Brücke, und sie kostet auch nichts. Wenn die Brücke erst einmal in Betrieb ist, ist es damit vorbei.
Die Einrichtung und Wartung einer Eisstraße birgt auch Risiken: Vor zwei Jahren kam ein Feuerwehrmann um bei dem Versuch, einen neben der Straße halb versunkenen Traktor zu retten.
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Eindruck von der Fähre nach Hailuoto bei der Fahrt durchs Eis: