Schweden/Finnland. Kalte, windstille Tage – da fror die ohnehin stark ausgekühlte Ostsee in Riesenschritten täglich weiter zu. Eine so große Eisausdehnung ist selten geworden: Bottenwiek und große Teile des Bottnischen und des Finnischen Meerbusens. Sämtliche verfügbaren Eisbrecher sind an den Küsten im Einsatz. Es zahlt sich aus, dass Schweden sogar noch einen dazu gechartert hat.
Anfang Januar, als im hohen Norden die Temperaturen zeitweise im tiefsten Keller waren, war die gesamte Bottenwiek schon einmal komplett mit Eis bedeckt gewesen. Und während das Eis an der Küste fest liegt, im ganzen Inselbogen von Piteå bis Oulu, brachen stürmische Winde die Eisdecke auf dem Meer wieder auf und schoben die Schollen übereinander. So nahm die Eismasse zwar nicht ab, aber aber gleichzeitig erschienen wieder offene Wasserflächen.
Nach einer Phase mit vergleichsweise milden Temperaturen ist die Kälte kurzfristig zurückgekehrt – mit klarem, kalten und fast windstillem Wetter vor allem in Finnland und Nordschweden, mit Minusgraden bis zu -30 Grad und noch tiefer. Auf der schon stark heruntergekühlten Ostsee legte sich schnell frisches Eis. Finnland hat inzwischen alle seine verfügbaren Eisbrecher entlang der Küste im Einsatz, Schweden hat sogar noch einen dazu gechartert, die Brage Viking, damit Schiffe nicht zu lange auf Eisbrecherunterstützung warten müssen.
Ein Ende dieser neuen Kältewelle ist zwar schon in Sicht. Doch zunächst einmal kann man gespannt verfolgen, wie weit das Ostseeeis sich über die Küsten hinaus ausdehnt, was südlich von Kvarken selten genug geworden ist.
Früherer Artikel zum Thema: Kältewelle: Bottenwiek komplett zugefroren