Schweden. Wenig Schnee im Winter, warmer Sommer und viel Regen: Der Sommer 2024 ließ die schwedischen Gletscher kräftig schrumpfen. Fotos vom Sylglaciär zeigen, dass die eine Hälfte des Gletschers kollabiert und abgerutscht ist. Darüber berichtete SVT. Und die Südspitze des Kebnekaise ist noch 3,3 Meter niedriger als vergangenes Jahr.
Danielle Lillieroth Charalambous von der Foschungsstation Tarfala misst die Höhe der Kebnekaise-Südspitze. Foto Sara Widell/Universität Stockholm
Sylglaciär und Helagsglaciär sind Schwedens südlichste Gletscher. Noch bis 2010 habe sich der Syl-Gletscher gut gehalten, berichtet Glaziologe Per Holmlund bei SVT. 2018 gab es schon einmal Katastrophenmeldungen – der Helags-Gletscher begann, sich deutlich zu teilen, der Syl-Gletscher soll extrem viele Sprünge gehabt haben. Nach den aktuellen Bildern ist diese Zweiteilung des Helags noch weiter fortgeschritten. Noch stärker jedoch war die Veränderung am Syl-Gletscher, „total kollabiert“, so Holmlund. Eine Hälfte ist abgerutscht. Holmlund warnt nun vor Eislawinen im Zuge des Abschmelzens, nicht nur am Sylglaciär, sondern auch an anderen kleinen Gletschern.
Wanderer am Syl-Gletscher: Auf den markierten Wegen halten
Mitarbeiter der Verwaltung von Jämtland waren inzwischen vor Ort, um das Risiko für Wanderer zu prüfen. Wenn man sich auf den markierten Wegen halte, gebe es keinen Anlass zur Unruhe. Das Gebiet um Sylarna und Helags, das „Jämtlanddreick“, ist ein beliebtes Wandergebiet und die Hütten dort sind noch bis Anfang Oktober offen.
Kebnekaise: Nordspitze jetzt 6,9 Meter höher als Südspitze
Schwedens höchster Gipfel war einst die vergletscherte Südspitze – doch das ist Vergangenheit. Zum sechsten Mal überragt die felsige Nordspitze, 2096,8 Meter hoch, im Herbst ihre schmelzende Nachbarin. Die Südspitze hat nach der aktuellen Messung Mitte September noch 2089,9 Meter über dem Meeresspiegel, meldet die Universität Stockholm. Im vergangenen Jahr waren es zur gleichen Zeit noch 2093,2 Meter. Je nach Schneemenge legt der Gipfel-Gletscher zwar über Winter wieder zu. In diesem Sommer, der dort deutlich wärmer war als normal, verschwanden trotzdem noch weitere 3,3 Meter Eis. Die Messstation in Tarfala, so berichtet Stationsvorstand Nina Kirchner, verzeichnete im August eine Durchschnittstemperatur von 9,1 °C. Im vergangenen Jahrzehnt habe die Durchschnittstemperatur in Tarfala bei 6,5 °C gelegen.
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