Pajala (Schweden). Aufatmen in Pajala: Der Erzabbau in der Grube von Kaunisvaara darf fortgesetzt werden. Das Umweltgericht in Umeå gab dafür grünes Licht. Allerdings wird die erlaubte jährliche Produktionsmenge stark reduziert. Die Umweltbehörde der Region Norrbotten hatte der Grube die Betriebsgenehmigung entziehen wollen, weil diese auf einer unzureichenden Umweltprüfung beruht.
Die Grube in Pajala hat eine wechselvolle Geschichte: Investor Northland brachte zwar Hoffnung und Arbeitsplätze in den nordschwedischen Ort an der Grenze zu Finnland, als 2010 die Grube vorbereitet und 2012 in Betrieb genommen wurde. Doch schon zwei Jahre später war alles vorbei und Northland die größte Firmenpleite in der Geschichte Schwedens. Der Neustart begann mit neuen Investoren 2018. Die Umweltprüfung hing allerdings von Anfang an wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen, denn die regionale Naturschutzbehörde hielt die alte Genehmigung für nicht ausreichend.Auch die Gewässerbehörde und die Regionalverwaltung (Länsstyrelse Norrbotten) bemängelten die Voraussetzungen.
Zu kleines Absetzbecken, nicht genehmigter Transportweg
Dem gab das Umweltgericht nun in gewisser Weise recht und verweist in der Pressemitteilung auf die beiden krassesten Punkte: Das Absetzbecken, das auch heute genutzt wird, wurde kleiner gebaut als in der alten Genehmigung angegeben. Außerdem wird das Erz nicht mit der finnischen Bahn an einen Ostseehafen transportiert, sondern über 160 Kilometer mit Lkws zur Erzbahn nach Svappavaara gebracht. Mit der Bahn geht es dann nach Narvik.
Die Verstöße seien so schwerwiegend, dass es Anlass gebe, die Genehmigung teilweise zu widerrufen, heißt es in der Pressemitteilung des Gerichts. Laut Gericht gibt es aber durch das heutige Produktionsniveau keine unzulässigen Beeinträchtigungen des Flusses Muonio. Dieses liegt laut SVT bei 7 Millionen Tonnen Erz jährlich und weit unter dem Maximum in der alten Genehmigung. Das Gericht senkte nun die zulässige Maximalmenge von 20 Millionen Tonnen jährlich auf das aktuelle Produktionsniveau von 7 Millionen Tonnen jährlich.
Kaunis Iron kann damit weiter arbeiten. Allerdings hatte das Unternehmen eine neue Genehmigung inklusive einer Erweiterung beantragt. Damit könnte es schwierig werden, wenn es keine gute Lösung für die Umweltprobleme gibt, die die Grube bereits geschaffen hat. Nicht umwelt- und klimafreundlich ist auch der Transport mit 90-Tonnen-LKW bis zum Erzbahnhof.
Früherer Artikel zum Thema: