Hoffnung auf Kälte – damit die Elche endlich übers Eis gehen können

Schweden. Es ist kalt geworden in Nordschweden – und das ist dringend nötig. Denn bisher war das Eis noch nicht überall tragfähig genug für Elche auf ihren Wanderungen. In Sorsele und in Arjeplog versuchen Menschen, die Elche vom Gang aufs dünne Eis abzuhalten. Darüber berichtete SVT.

Elch im Wald

Elch im Wald

Der Dezember 2020 war warm in Nordschweden – nach den Aufzeichnungen von SMHI in weiten Teilen sogar mehr als 7 Grad über dem Durchschnittswert der Referenzperiode 1961-1990. Das ist ein Problem für die Elche, die auf ihren traditionellen Routen aus dem Fjäll in Gebiete mit weniger Schnee wandern und Wasserläufe überqueren müssen. Das Eis ist noch nicht überall tragfähig. So berichtet Kommunejäger Magnus Bidner aus Sorsele gegenüber SVT, dass sich dort mehr als 50 Elche auf einer Landspitze am Vindelälv versammelt haben. Einige seien eingebrochen und ertrunken, andere hätten es geschafft, zurück an Land zu kommen. Einen habe er erschießen müssen, der zu lange im Wasser gelegen habe. Bisher habe es noch kein Elch geschafft, das Eis dort zu queren, so der Jäger. Er versorgt die Tiere mit Heuballen, damit sie noch etwas Geduld aufbringen. Es kämen mehr und mehr aus Westen, berichtet er dem Sender: „Sie hätten Alternativen, aber sie verstehen es nicht. Sie haben diesen Trieb, an dieser Stelle den Fluss zu queren. Das Einzige, was sie retten kann, ist kälteres Wetter.“

Schnee lässt Eis schlechter wachsen

Dünnes Eis macht auch in Arjeplog Probleme – dort versucht Anwohner Stefan Hallnor, die Elche mit Heuballen, Flatterbändern und Musik vom Gang aufs Eis  abzuhalten. In Arjeplog sind in diesem Winter schon mindestens 19 Elche ertrunken.

Der Wunsch nach Kälte ist nun in Erfüllung gegangen, die Temperaturen in Nordschweden sind gestern auf -10 Grad und tiefer gesunken. Ungünstig ist allerdings, dass bereits Schnee auf dem dünnen Eis liegt, denn dieser isoliert und das Eis wächst langsamer. Nach der Prognose dauert der Frost aber die Woche an, sodass die Elche sich hoffentlich bald sicher auf den Weg machen können.

Früherer Artikel zum Thema: Schlechtes Eis: 15 Elche bei Arjeplog ertrunken

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