Norwegen. Eine Woche vor der geplanten Jungfernfahrt hat Havila Kystruten den Start der neuen Linienschiffe an der norwegischen Küste erneut verschoben. Statt am 1. Dezember soll Havila Capella nun am 12. Dezember zum ersten Mal auf die Tour von Bergen nach Kirkenes gehen. Das teilte die Reederei gestern mit. Havila Capella kam aber gestern in Bergen an und wird nun fertig ausgerüstet.
Havila Kystruten hätte eigentlich seit Jahresbeginn vier der insgesamt elf Schiffe auf der traditionellen Küstentour Bergen-Kirkenes betreiben sollen – oft auch als Postschiffroute bezeichnet. Der frühere Monopolist Hurtigruten betreibt die übrigen sieben. So sah es die Neuausschreibung dieser Linie vor, die vom norwegischen Staat bezuschusst wird. Damit wäre weiter täglich eine Abfahrt in den 34 Häfen auf der Strecke in jede Richtung gesichert gewesen. Havila Kystruten wollte mit vier nagelneuen modernen und umweltfreundlichen Schiffen starten. Doch die spanische Werft ging in Konkurs mit zwei Schiffen im Anfangsstadium, und bei der türkischen Werft verspätete sich die Auslieferung der dort beauftragten beiden Schiffe aufgrund von Corona. Für den Verkehr an der Küste blieben die Auswirkungen des Ausfalls insofern gering, als dass es ohnehin aufgrund von Corona weniger Nachfrage gab.
Erstes von vier Schiffen in Bergen angekommen
Gestern kam nun immerhin Havila Capella in Bergen an, wenn auch später als zuletzt geplant. Diese Zeit reiche nicht, um das Schiff fertig auszurüsten, so die Reederei. Doch am 12. Dezember soll die erste Abfahrt nun stattfinden.
Auch das zweite Schiff, Havila Castor, wird sich aufgrund von Corona in der türkischen Werft verspäten. Seine erste Tour ist nun für den 7. April geplant. Wie weit die übrigen beiden Schiffe sind, ist noch unklar. Havilas Vertrag mit dem norwegischen Staat gilt bis 2030. Theoretisch müsste die Reederei eine Vertragsstrafe zahlen, weil sie die vereinbarten Leistungen nicht liefert. Aufgrund der besonderen Situation und der fehlenden Nachfrage hat das zuständige Ministerium bisher darauf verzichtet.
Aufgrund der mangelnden Nachfrage hatte Hurtigruten zeitweise auch nicht alle Schiffe im Einsatz. Inzwischen verkehren aber alle sieben Schiffe plangemäß. Zwischen diesen Touren sind allerdings Tage ohne Abfahrten – die, an denen Havila hätte fahren sollen. Ab dem 12. Dezember wird zumindest eine dieser Lücken gefüllt.
Früherer Artikel zum Thema: Havila Kystruten startet erst am 1. Dezember