„Hans“ ist weg – aber nicht seine Folgen

Norwegen/Schweden. Tief Hans ist weitergezogen – aber das Wasser, das dabei vom Himmel gekommen ist, richtet immer noch Unheil an. In Norwegen gilt weiterhin höchste Warnstufe für Teile des Drammen-Flusssystems und der Glomma, in Schweden für Abschnitte von Gavleån, Marnäsån und Kolningsån. Straßen- und Schienenverkehr funktioniert zunehmend wieder, einige Schäden sind jedoch so groß, dass sie nicht so schnell behoben werden können.

Warnungen

Warnungen für Drammen-Flusssystem und Glomma. Quelle NVE

Während das Hochwasser in einigen Bereichen schon wieder zurückgeht, kommt es in anderen erst an – dort, wo das Wasser einen langen Weg zum Meer hat. Und während die ersten Evakuierten wieder in ihre Häuser zurückkehren können, wie NRK meldet, wurde am Tyrifjord in Südnorwegen gestern evakuiert, dort wird der Höhepunkt des Hochwassers laut der Wasser- und Energiebehörde NVE erst am Montag erwartet. Es besteht auch weiterhin die Gefahr von abbrechenden Ufern und Erdrutschen. Die Wasserqualität ist an vielen Orten fragwürdig aufgrund der überlasteten Abwassersysteme. So ist unter anderem Abwasser in den See Mjøsa gelaufen.

Mehr Verkehr möglich, aber weiter Behinderungen

Nach wie vor gibt es viele Straßensperrungen und Ausfälle im Bus-, Zug- und Schiffsverkehr. Die E6 von Oslo nach Trondheim ist inzwischen jedoch wieder frei. Wann die direkte Zugverbindung Oslo-Trondheim (Dovrebanen) wieder aufgenommen werden kann, hängt unter anderem vom Zustand der Eisenbahnbrücke bei Ringebu ab, die vom Hochwasser beschädigt wurde. Vorerst bietet Bahnbetreiber SJ Nord Ersatzverkehr über Østerdalen.

Unklar ist auch, wann die Bahnen auf der Stammstrecke Stockholm-Sundsvall wieder die gewöhnliche Trasse nutzen können. Dort war ein Zug wegen eines unterspülten Bahndamms entgleist. Die Nachtzüge nach Luleå und Narvik fahren, allerdings eine etwas andere Route, was Auswirkungen auf einige Haltestellen hat. Bahnbetreiber Vy betonte gestern, dass die Züge fahren. Fahrgäste, die nicht direkt bei Vy gebucht hätten, seien aber teilweise falsch informiert worden.

Aktuelle Infos dazu:

Vorsicht vor umstürzenden Bäumen

Hans hat zwar vor allem durch den Regen Schaden angerichtet, war jedoch auch von starkem Wind begleitet. Eine Spur der Verwüstung hat das unter anderem zwischen Norsjö und Malå im schwedischen Västerbotten hinterlassen, wie SVT berichtet. Anhand der Schäden wird vermutet, dass sich ein Tornado gebildet haben könnte. Pilz- und Beerensammler werden davor gewarnt, Wälder zu betreten, in denen Bäume schief stehen – das sei lebensgefährlich.

Das „Trocknen“ der überschwemmten Gebiete wird erschwert durch ein kleineres Regengebiet, das heute über die Länder zieht, vor allem über Schweden. Trocken ist es dagegen weiterhin im nördlichsten Norwegen. In Teilen von Troms und Ofoten besteht sogar größere Waldbrandgefahr.

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