Grönland: 2023 so viele Kreuzfahrtpassagiere wie noch nie

Grönland. Grönland wird als Ziel für Kreuzfahrttouristen immer beliebter. 2023 besuchten 76 477 Personen die große Insel auf diese Weise. Das ist ein neuer Rekord, der auch die Zahlen aus der Zeit vor Corona toppt: 2019 waren es 46 633 Passagiere.  In diesem Jahr werden allerdings höhere Gebühren erhoben. Darüber berichtete Sermitsiaq.

Ocean Explorer auf Grund

Ocean Explorer auf Grund im Alpefjord. Foto Sirius/Arktisk Kommando

Die größte Gruppe unter diesen Kreuzfahrttouristen kommen aus den USA, gut 43 Prozent. Die zweitgrößte Gruppe kommt aus Deutschland, rund 17 Prozent. Insgesamt gab es 183 Touren mit 518 Hafenanläufen, 187 710 einzelne Passagier-Hafenbesuche.

Ein Kreuzfahrtschiff wurde unbeabsichtigt recht bekannt: Die „Ocean Explorer“ lief im Alpefjord in Nordostgrönland auf Grund und wurde letztlich vom Forschungsschiff Tarajoq herausgezogen. Kurz danach schleppte das isländische Küstenwachschiff þor die kleine „Polarfront“ von Ostgrönland nach Reykjavík. Daraufhin flammte in Grönland die Diskussion wieder auf, ob Kreuzfahrtschiffe wirklich überall fahren dürfen sollten. Heute ist nur eine spezielle Genehmigung nötig, um im Nationalparkgebiet zu fahren, so wie es die Ocean Explorer tat.  Ansonsten gibt es eine Lotsenpflicht für Schiffe mit mehr als 250 Passagieren.

Mehr Abgaben für Reederei und Passagiere

Darüber hinaus möchte Grönland mehr von den Besuchern profitieren. Beschlossen ist bereits eine Passagierabgabe von 50 DKK pro Person und Hafen, etwa 6,70 Euro, die seit Jahresbeginn erhoben wird. Dieses Geld soll in die Landeskasse fließen. Für größere Kreuzfahrtschiffe über 30 000 Bruttotonnen (Volumeneinheit) wird außerdem die Hafengebühr verdoppelt. Die Kommunen haben darüber hinaus die Möglichkeit, pro Passagier eine Umwelt- und Wartungsgebühr von bis zu 50 DKK zu kassieren. Davon könnten die Kommunen beispielsweise Hafenanlagen für Kreuzfahrtschiffe optimieren.

Gebühren für Kreuzfahrer gab es früher schon einmal. Sie waren 2015 abgeschafft worden, um konkurrenzfähig mit Island und Spitzbergen zu bleiben.

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