Isländische Küstenwache schleppt Schiff vor Ostgrönland ab

Grönland/Island. Erst vor Kurzem hatte sich das Kreuzfahrtschiff Ocean Explorer vor Ostgrönland freischleppen lassen müssen. Nun brauchte ein weiteres Passagierschiff vor Ostgrönland Hilfe: Die isländische Küstenwache schleppte die französische „Polarfront“, die einen Motorschaden hatte, bis Reykjavík. Darüber berichteten RÚV, KNR und die isländische Küstenwache selbst.

Thor und Polarfront

Das isländische Küstenwachschiff Þór
schleppt die „Polarfront“ ab. Foto Landhelgisgæslan

Die „Polarfront“ ist ein ehemaliges norwegisches Wetterschiff, das zum Luxus-Expeditionskreuzfahrer umgebaut wurde. Nur zwölf Passagiere werden auf dem 55 Meter langen Schiff empfangen, die Crew umfasst nach Angaben des Anbieters Pelorus elf Personen. Die „Polarfront“ hatte im Fønfjord, Teil des Fjordsystems  Scoresbysund, einen Motorschaden bekommen und hatte dort einige Tage vor Anker gelegen. Nach dem Alarm hatte sich das isländische Küstenwachschiff Þór auf den Weg gemacht, das zu dem Zeitpunkt gerade in Seyðisfjörður in Ostisland gelegen hatte. Die Þór  benötigte zwei Tage, um den Havaristen zu erreichen. Die „Polarfront“ wurde nach Reykjavík geschleppt, was drei Tage dauerte. Am Montag kamen die beiden Schiffe dort an. Die Fotos zeigen gutes Wetter. Nach Angaben der isländischen Küstenwache „ging alles gut“.

Das Arktische Kommando, Dänemarks Küstenwache in Grönland, war laut KNR über die Aktion informiert. Das Ganze sei undramatisch vor sich gegangen. Die Passagiere seien bereits in Ittoqqortoormiit an Land gesetzt worden und konnten von dort aus nach Hause fliegen.

Erst vor Kurzem Vorfall vor Ostgrönland

Erst vor Kurzen war das Kreuzfahrtschiff Ocean Explorer vom grönländischen Forschungsschiff Tarajoq freigeschleppt worden. Das Forschungsschiff hatte dafür seine Expedition abbrechen müssen. Der Vorfall hatte in Grönland auch eine Diskussion darüber ausgelöst, ob Kreuzfahrtschiffe tatsächlich überall erlaubt sein sollten. Angesichts der riesigen Entfernungen in Grönland ist die isländische Küstenwache manchmal näher an einem Havaristen als das Arktische Kommando.

Früherer Artikel zum Thema:

Dieser Beitrag wurde unter Grönland, Island, Meer, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert