Lofoten (Norwegen). Trotz vereister Treppen steigen Touristen immer noch auf den Reinebringen – den Berg bei Reine auf den Lofoten, der zwar mit fantastischer Aussicht lockt, aber auch eine üble Unfallstatistik hat. Nachdem Warnschilder bisher nur wenig Erfolg hatten, will die Kommune Moskenes über Winter zu drastischeren Maßnahmen greifen und die Treppe mit einer Kette absperren. Darüber berichtete NRK.
Der letzte tödliche Unfall am Reinebringen war im Juni 2022. Der junge Mann aus den USA war vermutlich aufgrund der Nässe ausgerutscht und abgestürzt. Davor, im Dezember 2021, war eine junge Frau dort tödlich verunglückt. Um Unfälle an dem relativ steilen Berg zu reduzieren und die Natur dort zu schützen, hatte die Kommune bereits Treppenstufen setzen lassen und großformatige Warnschilder aufgestellt. Aber ein Risiko bleibt trotzdem, wie die beiden jüngsten Unglücke zeigen.
Neuer Rekord: 215 000 Besucher auf dem Reinebringen
Die Unglücke haben der Popularität nicht geschadet. Wie NRK meldet, sind in diesem Jahr 215 000 Menschen bis jetzt auf den Gipfel gestiegen, hauptsächlich während der Sommermonate – neuer Rekord. Zu der Zeit wurde erstmals auch eine „Treppenpatrouille“ eingesetzt, die unerfahrenen Wanderern mit Ratschlägen weiterhelfen sollte. Der Reinebringen gehört zu den am meisten besuchten Zielen Norwegens.
Warnschilder halfen nicht
Im Winter sind es zwar weniger Menschen, die sich daran versuchen, aber die Gefahr besonders groß. Unerfahrene Touristen haben außerdem ein größeres Risiko, das nordnorwegische Wetter zu unterschätzen. Die frühe Dunkelheit erschwert die Situation zusätzlich. Augenzeugen berichten jedoch weiterhin von Touristen in Joggingschuhen, die auch hinaufklettern, wenn die Treppe vereist ist- trotz der Warnschilder.
Die Bürgermeisterin von Moskenes, Hanna Sverdrup, sagte zu NRK, man wolle alles tun, um zukünftige Unglücke zu verhindern. Komplett blockieren darf die Kommune den Weg nicht, die Kette wird überwindlich sein. Aber Sverdrup hofft, dass die Touristen bei einer Kette vor der Treppe noch einmal nachdenken, bevor sie sich der Gefahr aussetzen. Unterstützung hat sie vom Verwalter des Nationalparks Lofotodden, Ole-Jacob Kvalshaug: „Wir haben festgestellt, dass Beschilderung und und Information wenig hilft, und da muss man zu stärkeren Mitteln greifen“, sagte er zu NRK. Die Kette soll in den nächsten Tagen angebracht werden.
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