Fleinvær (Norwegen). Feøya ist eine kleine unbewohnte Insel am Rand des Archipels Fleinvær, südwestlich von Bodø. Doch von der Insel bleibt nicht mehr viel übrig, wenn die Pläne umgesetzt werden, die gerade eingereicht wurden: Ein großer Lachsproduzent möchte darin Zuchtbecken anlegen. Darüber berichtete NRK.
Biologen loben den Artenreichtum und die sehr spezielle Natur von Feøya. Es sei ein kalkreiches Gebiet, außerdem hätten dort lange Tiere geweidet, so eine Biologin, die sich für die Insel engagiert, zu NRK. Dies habe die Ansiedlung besonderer Arten ermöglicht. Auch für Seevögel sei die Insel wichtig.
Dagegen stehen die Pläne des Lachszuchtunternehmens Gigante. Die Fischbecken sollen in den Fels hineingesprengt werden. Lachszucht an Land ist ein neuer Trend, nachdem es immer mehr Klagen über die bisherige Praxis gibt: Entweichende Fische, Lachsläuse, Futterreste und Ausscheidungen. Gigante baut bereits ein ähnliches Projekt etwas weiter südlich an der Küste. Der Antrag für Feøya ist noch in Bearbeitung bei der Fylkeskommune Nordland. Das erste Mal tauchte der Plan schon vor vier Jahren auf, Nun soll er endlich umgesetzt werden. Werde die Insel weggesprengt, werde die Natur nicht zurückkehren nach Feøya. Die Zerstörung sei nicht wieder rückgängig zu machen, so die Biologin zu NRK.
Nachbarn protestieren gegen Feøya-Pläne
Gegen das Projekt protestieren auch Nachbarn im Archipel Fleinvær. Darunter ist auch ein Tourismusanbieter, der um die besondere Stille und Atmosphäre seiner Anlage kämpft. Naturvernforbundet, der norwegische Naturschutzbund, kritisiert das Vorhaben ebenfalls – und die weiteren, die nun an der Küste geplant sind. „Das ist ein Schritt in die falsche Richtung. Sie glauben, dass sie die Lachslaus-Problematik besser in den Griff bekommen, weil sie das Wasser aus der Tiefe holen können, wo es keine Läuse gibt. Aber die Emissionen und die gewaltsamen Natureingriffe machen die Umweltbilanz mindestens genauso negativ.“
Auf der Suche nach Lösungen für die Lachszucht
Zuchtlachse sind an der norwegischen Küste ein großes Geschäft – und viele vor Ort akzeptieren es, weil es um Arbeitsplätze und Einkommen geht. Gleichzeitig sucht die Branche nach Verbesserungsmöglichkeiten. Lachszucht an Land ist nur eine Option. Auch geschlossene Anlagen und große Gebilde weiter draußen im Meer gibt es inzwischen.
Norwegische Firma meint: Lachszucht ohne Lachslaus ist möglich