Finnland: Zahl der Bären leicht gesunken – niedrigere Jagdquote

Finnland. Die Bärenpopulation in Finnland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Dafür sind vermutlich die relativ hohe Jagdquoten der vergangenen Jahre verantwortlich. Für die kommende Saison wird die Quote deshalb geringer ausfallen. Das meldete die Regierung. Insgesamt hat sich die Zahl der Bären seit dem Jahr 2000 allerdings verdoppelt.

Europäischer Braunbär

Europäischer Braunbär (Symbolbild), Foto Alexas Fotos/pixabay

Der Braunbär ist zwar eine streng geschützte Art. Es gibt in Finnland jedoch reichlich davon – aktuell zwischen 2 250 und 2 400 Tieren. Der Bestand sollte mit einer sogenannten bestandswahrenden Jagd reguliert werden, um wachsende Konflikte mit der Bevölkerung zu vermeiden und Schäden zu begrenzen. Im vergangenen Jahr rissen Bären laut der Meldung 751 Rentiere. Den Haltern wird dafür eine Entschädigung gezahlt, die dafür insgesamt rund 1,5 Millionen Euro beträgt. Schäden gab es auch an Bienenständen und landwirtschaftlichen Produkten. Mit den Jagdquoten der vergangenen Jahre  wollte man den Anstieg der Bärenpopulation begrenzen. Dieses Ziel sei erreicht worden. Nun liege der Schwerpunkt darauf, die Größe des Stammes zu regulieren, so die Pressemitteilung des Ministeriums.

346 Bären dürfen geschossen werden

In der vergangenen Jagdsaison durften 460 Bären geschossen werden. In der kommenden, die am 20. August beginnt, dürfen es nur noch maximal 346 sein. Die Quoten verteilen sich auch auf bestimmte Regionen. Bärinnen mit Nachwuchs unter einem Jahr dürfen nicht gejagt werden.

Das Wachstum des Bärenbestandes seit dem Jahr 2000 war nicht linear. Um 2010 erreichte er schon einmal die 2000, und schrumpfte dann wieder. Ab 2014 ging es wieder aufwärts mit einer kleinen Delle 2017. Der höchste Stand war laut dem Naturinstitut Luke  2020 mit 2 360 bis 2 470 Tieren.

Bären-Austausch über die russische Grenze

Die meisten Bären gibt es in Kainuu, Nordkarelien und Südostfinnland, nicht so viele in Lappland wegen der Rentierhaltung. Bären können an vielen Stellen frei über die 1300 Kilometer lange Grenze nach Russland und zurück wandern. Das verbessert die genetische Vielfalt, macht es aber schwieriger, den Bestand genau zu bestimmen.

Neben dem Bär sorgt auch der Wolfsbestand immer wieder für Diskussionen: Mehr Wölfe in Nordfinnland – Rentierhalter alarmiert

Dieser Beitrag wurde unter Biologie, Finnland veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Finnland: Zahl der Bären leicht gesunken – niedrigere Jagdquote

  1. Georg terwelp sagt:

    HAllo zusammen,
    1,5 Mio für 751 Rentiere, das sind pro Rentier ziemlich genau 2000 Euro. Kein schlechtes Geschäft.
    Georg Terwelp

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert