Färöer/Dänemark. Im kommenden Jahr gewinnen die Färöer noch ein Stück mehr finanzielle Selbstständigkeit: Dann werden sie den existierenden Investitionsfonds für die Färöer auch formell selbst verwalten. Gestern unterzeichneten die dänische Premierministerin Mette Frederiksen und der färöische Regierungschef Aksel V. Johannesen die Absichtserklärung zu Übertragung des Fonds. Darüber berichtete auch KVF.
Merkið, die Flagge der Färöer. Foto Arne List , CC BY-SA 2.0
Der Investitionsfonds wurde 1964 nach Beratungen zwischen dänischen und färöischen Behörden gegründet. Seine Aufgabe ist es, Geld für wichtige Infrastrukturmaßnahmen bereitzustellen. In der Vergangenheit wurden daraus beispielsweise Unterseetunnel, Flugzeuge für die färöische Fluggesellschaft Atlantic Airways und Maßnahmen des färöischen Energieversorgers SEV finanziert.
Schon seit 1976 wird der Fonds von Färingern verwaltet, war aber nicht offiziell färöisch. Nach der nun getroffenen Vereinbarung wird er ab dem 1. Januar 2025 auch formell eine eigene Angelegenheit der Inselgruppe. Laut KFV möchte Johannesen den Fonds für den geplanten Ausbau des Flughafens Vágar und möglicherweise auch für einen Tunnel nach Suðuroy nutzen.
Auf dem Weg zur Unabhängigkeit
Es ist Ziel der aktuellen färöischen Regierungskoalition (sozialdemokratisch/links/liberal), die Inselgruppe weiter unabhängig von Dänemark zu machen. Dazu gehört unter anderem, Aufgaben zu übernehmen, die aktuell noch von der dänischen Verwaltung erledigt werden. Gleichzeitig wird der Zuschuss aus dem dänischen Staatshaushalt reduziert. Die formelle Übertragung des Investitionsfonds ist ein weiteres Puzzleteil auf diesem Weg.
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