Färöer. Auf den Färöer wird ein Durchbruch gefeiert, und das ist wörtlich zu nehmen: Die letzte Sprengladung für den Eysturoy-Tunnel ist gezündet. Nun muss die mehr als elf Kilometer lange Röhre „nur“ noch ausgebaut werden.
Der Eysturoy-Tunnel ist Teil eines millionenschweren Infrastrukturprojektes, das den Färingern das Leben erleichtern soll. Für die Umsetzung wurde eine eigene Gesellschaft, Eystur- og Sandoyartunlar, gegründet. Schon jetzt verbinden Tunnel durch Berge und zwei Unterseetunnel viele Orte der Inselgruppe miteinander. Der Eysturoytunnel und das Folgeprojekt, der Sandoytunnel, sind aber noch länger und tiefer. Der Eysturoytunnel verkürzt die Strecke von der Hauptstadt Tórshavn auf Streymoy in die südlichen Teile von Eysturoy um etwa 40 Kilometer. Er unterquert den Tangafjørður und verfügt sogar über einen unterseeischen Kreisel, der den Verkehr nach Runavík oder Strendur weiterverteilt. Hauptunternehmer des Projektes ist die schwedische Baufirma NCC, vor Ort deren im Tunnelbau erprobte norwegische Abteilung. Der färöische Verkehrsminister Heðin Mortensen durfte symbolträchtig die letzte Sprengladung zünden, berichtet das Unternehmen auf seiner Internetseite. Die Einweihung ist für Neujahr 2021 geplant.
Nächster Tunnel nach Sandoy
Das Tunnelbaugerät kann jetzt ein paar Kilometer weiter ziehen, wo NCCs nächstes Projekt schon vorbereitet wird. Von Gamlarætt an der Südspitze Streymoys soll eine weitere Röhre zur der kleinen Insel Sandoy führen. Dieser Tunnel wird 10,8 Kilometer lang. Bisher verkehrt eine Fähre, die die gut 1200 Einwohner bei Bedarf hinüberbefördert nach Streymoy. Mit dem Tunnel wären sie jedoch schneller und flexibler. Er soll 2023 fertig sein. Über den Baufortschritt kann man sich auf der Facebookseite von Eystur- og Sandoyartunlar informieren. Beide Tunnel sollen sich über Gebühren refinanzieren.
Nächste Ausfahrt Suðuroy?
Der Sandoy-Tunnel wird jedoch nicht der letzte Unterseetunnel sein. Auf der Wunschliste der Verkehrspolitik steht auch ein Tunnel von Sandoy nach Suðuroy, und der wäre mit etwa 22 Kilometer so lang wie die beiden anderen zusammen. Auf Suðuroy wohnen rund 4600 Menschen. Bessere Verkehrsverbindungen würden helfen, damit Familien dort wohnen bleiben können. Noch ist der Sandoy-Suðuroy-Tunnel lediglich eine Möglichkeit, die geprüft wird. s ist allerdings schon die rede davon, dass er 2030 fertig sein soll. Und es gibt schon einmal eine Facebookseite dazu von jenen, die darauf hoffen.
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