Eiszeit in Luleå

Luleå (Schweden). Fast pünktlich zu den Weihnachtsferien hat die Eisbahn in Luleå eröffnet, und inzwischen sind auch die letzten Lücken geschlossen. Dabei handelt es sich um rund zwölf Kilometer präparierte Natureis-Piste auf dem Fluss/der Förde im Stadtzentrum. Die Nutzung ist kostenfrei.

Eisbahn

Eisbahn-Nutzer in Luleå.

Die Ostsee hat an ihrem nördlichsten Ende teilweise immer noch drei Grad. Doch an den Rändern der Bottenwiek wächst das Eis. Längst zugefroren sind die Flüsse und geschützten Buchten. Die Bewohner der Region nutzen das zugeschneite Eis für Abkürzungen von Ufer zu Ufer zu Fuß, per Ski, Schneescooter oder Auto. Die ersten Eisangler haben Position bezogen. Und Schlittschuhläufer fahnden nach fahrbarem Eis.

Bis Jahresende hatte es in Luleå gefroren, getaut, geschneit und wieder gefroren – nicht die beste Voraussetzung für glattes Natureis. Doch hier kommt das Eisteam der Stadt ins Spiel: Rund um das Zentrum, zur Insel Gråsjälören und zu den Ortsteilen Mjölkudden und Bergviken wird eine Bahn von Schnee geräumt und glattgehobelt, sodass die Bürger und Besucher dort  ihrem Hobby nachgehen können. Dazu sind an einigen Stellen windgeschützte Grillplätze eingerichtet – Schweden grillen auch im Winter – und es gibt sogar Mülleimer.

Räumfahrzeuge auf dem Eis unterwegs

Eisbahn

Eisbahn auf dem Luleälv/ Luleå Stadsfjärden (nicht maßstabsgetreu). Karte Openstreetmap/sel

Die Qualität des Eises ist stellenweise unterschiedlich. Natureis hat eben Sprünge – nicht zuletzt deshalb, weil vor kurzem der Wasserspiegel am nördlichen Ende der Ostsee nach dem Sturm um fast einen Meter gesunken war, was sich natürlich auf das Eis auswirkt.  Für den Geschwindigkeitsrekord von Kjeld Nius im vergangenen Jahr war die Strecke zuvor speziell präpariert worden. Insgesamt ist das Eis jedoch sehr gut fahrbar – wer Kunststücke machen will, sollte sich die Stelle vielleicht vorher genauer ansehen. Sorgen um die Haltbarkeit muss man sich dagegen nicht machen – es hat mindestens 35 Zentimeter und  hält schließlich auch die Räumfahrzeuge.

Und inzwischen sind alle auf dem Eis unterwegs: Spaziergänger mit und ohne Hund auf dem weniger glatten Seitenstreifen, Eltern mit Kindern auf dem Schlitten, Jugendliche mit Puck und Eishockeyschlägern, Schlittschuhläufer und Tretschlittenfahrer jeden Alters – Platz ist genug da. Auf der Insel Gråsjälören verkauft der Lions Club an Wochenenden bei gutem Wetter Waffeln, Wurst und Kaffee.

Schlittschuhe und Tretschlitten

Der Tretschlitten ist das Allroundfahrzeug des Nordens: Auf Schwedisch und Norwegisch heißt er spark, auf Finnisch potkuri, er fährt auf Eis und Schnee, ist einfach zu bedienen und man kann noch eine Person oder Gepäck mitnehmen. In Luleå stehen an drei Einstiegstellen gesponserte Leih-Sparks bereit, die man einfach nutzen darf, die allerdings aus sehr begehrt sind.

Jagt ein Schlittschuhfahrer scheinbar mühelos in hohem Tempo vorbei, dann hat er höchstwahrscheinlich Langlaufschlittschuhe an den Füßen – diese haben längere Kufen, und sind besonders für Touren geeignet, haben dafür aber einen größeren Wendekreis. Manche benutzen dazu auch Skistöcke. Solche Schlittschuhe lohnen sich nur, wenn man auch die Strecke dazu hat. Luleås Långfärdsskridskoklubb muss sich darüber keine Sorgen machen. Vergangenes Jahr hielt die Eisbahn bis Mitte April.

Bildergalerie: Luleås Eisbahn

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