Eisbär-Kommune Hammerfest adoptiert Beluga Hvaldimir

Hammerfest (Norwegen). Hvaldimir kann sich offenbar nicht allein versorgen. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Wissenschaftler nach der Beobachtung des Beluga, der sich inzwischen in Hammerfest aufhält. Die Kommune Hammerfest will ihn nun adoptieren und füttern. Das meldet NRK.

Beluga

Beluga (Archivbild, nicht Hvaldimir). Foto Brigitte Werner, pixabay

Während der vermutlich aus Russland stammende Belugawal das Publikum mit Kunststücken erfreute, interessierte die Wissenschaftler vor allem eins: Schafft er es, sich in Freiheit zu ernähren? An diesem Schritt war schließlich auch Keiko, der vor Island ausgewilderte Orca, mehr oder weniger gescheitert. Um das herauszufinden, befestigte die Fischeibehörde (Fiskeridirektoratet) sogar eine Kamera an ihm, die aufzeichnen sollte, ob er denn Bewegungen macht, die typisch für Nahrungssuche sind.   Die Behörde arbeitet dafür mit Norwegian Orca Survey zusammen, die eigentlich Schwertwale überwachen. Auch das norwegische Meeresforschungsinstitut wurde um Rat gebeten.

Hvaldimir fängt seine Fische nicht selbst

Die Beobachtungen zeigen, dass er offenbar nichts selber fängt und inzwischen auch dünner geworden sein soll. Wurde anfangs vom Füttern abgeraten, um ihn zum Jagen zu animieren, ist inzwischen klar, dass er er sich nicht selbst versorgen kann und er sonst verhungert. Die Fütterung soll aber kontrolliert und auf seine Gewohnheiten abgestimmt erfolgen. iFinnmark meldet, der Bürgermeister von Hammerfest, Alf E. Jakobsen, sei nun Pate des Beluga. Gegenüber NRK erklärte  Jakobsen, er werde die notwendige Schritte unternehmen, damit der Wal in Hammerfest bleiben kann, unter anderem einen Liegeplatz für das Futterboot schaffen. organisiert wird die Fütterung erst einmal von Norwegian Orca Survey. Laut iFinnmark sind bereits 2000 Kilo Hering auf dem Weg nach Hammerfest.

Hammerfest möchte den Wal behalten

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Aus geografischer Sicht liegt eine Herkunft aus Russland nahe, bisher hat aber noch niemand den offenbar gut ausgebildeten Wal vermisst gemeldet oder seine Rückgabe gefordert. Von der Insel Rolvsøy, wo er zuerst auftauchte und von seinen Gurten befreit wurde, war er einem Segelboot nach Hammerfest gefolgt. In der Diskussion waren auch spezielle Einrichtungen in Spanien oder auf Island. Der menschenfreundliche Wal ist der Bevölkerung von Hammerfest allerdings bereits ans Herz gewachsen, und man möchte ihn gerne behalten. Möglicherweise, so merkt NRK an, müsse Hammerfest dann den Eisbären im Wappen gegen einen Beluga austauschen.

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Video von Jørgen Ree Wiig von der norwegischen Fischereibehörde:

 

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