Grönland. So nah wollte das Filmteam in Ostgrönland einem Eisbären vermutlich nicht kommen. Der Eisbär hatte versucht, nachts in die Unterkunft der drei Dokumentarfilmer einzudringen und biss dabei einem davon in die Hand. Der Eisbär wurde verjagt und der Mann zur Behandlung nach Akureyri ausgeflogen. Für den Bär könnte das Folgen haben. Als Wiederholungstäter darf er nun abgeschossen werden, wenn er es noch einmal versucht.
Das dreiköpfige Filmteam war in einer Forschungsstation der Universität Aarhus untergebracht, die nur 400 Meter entfernt vom Stützpunkt Daneborg liegt – dem Hauptquartier der Sirius-Patrouille des Arktischen Kommandos. Das Arktische Kommando schreibt darüber auf Facebook. Der Bär hatte offenbar mehrere Fenster ausprobiert, bevor er eins fand, das sich öffnen ließ. Einer der drei Filmleute wachte davon auf, sah nach, und der Bär biss ihm in die Hand. Gemeinsam mit den beiden anderen gelang es schließlich, den Bär verjagen und der Sirius-Patrouille Bescheid zu geben.
Ärztliche Behandlung auf Island
Der Verletzte wurde zunächst auf dem Stützpunkt behandelt. Allerdings gab es offenbar den Bedarf für eine weitergehende ärztliche Behandlung. Deshalb wurde er ins Krankenhaus von Akureyri auf Island geflogen, was vom Stützpunkt aus die nächste Möglichkeit ist. Wie Frettablaðið berichtet, wurde er dort ambulant behandelt und flog zurück nach Grönland.
Der Eisbär kehrte noch mehrfach zu der Station zurück und wurde wieder verjagt. Er war auch schon von früheren Fällen bekannt. Die grönländischen Behörden stuften ihn deshalb nun als „Problembär“ ein, und es ist erlaubt, ihn abzuschießen, wenn er noch einmal Menschen zu nahe kommt.
Station liegt im Nationalparkgebiet
Abgesehen von Forschungsstationen und kleinen Stützpunkten ist der Nordosten Grönlands unbewohnt. Das Gebiet, in dem Daneborg liegt, ist ein Nationalpark. Die dortigen Eisbären zählen zur Subpopulation Ostgrönland – eine von denen, für die laut WWF nicht genug Daten vorliegen, um überhaupt etwas über die Bestandsentwicklung sagen zu können. Weiter südlich, bei Ittoqqortoormiit, sind zunehmend Bären zu Besuch auf der Suche nach Futter, vor allem, wenn es kein Eis gibt. Lassen sie sich nicht verjagen, kann bei der Behörde eine Ausnahmegenehmigung für den Abschuss beantragt werden.
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