Echte und künstliche Lichtphänomene am Himmel

Schweden/Norwegen. Spannende Lichtphänomene hatte das Institut für Weltraumphysik  in Kiruna versprochen – und am letzten Abend der verlängerten Versuchsperiode kamen sie dann tatsächlich. Doch die Höhenforschungsrakete BROR aus Kiruna war nicht der einzige Raketenstart an diesem Abend. Nur ein paar Stunden später startete vom norwegischen Andøya aus das Vorticity Experiment (VortEx) der Nasa. Über die Projekte berichteten auch SVT und NRK.

Lichtkugeln

Solche Kugeln poppten am Donnerstagabend weithin sichtbar am Himmel auf. Foto Swedisch Space Center

BROR startete in der Abenddämmerung um 19.23 Uhr vom Raketenstartplatz Esrange bei Kiruna. In der Höhe sollte Barium freigesetzt werden und zu auffälligen Lichtphänomenen führen. Daraus wollen die Forscher Rückschlüsse ziehen auf die Bedingungen in der Ionosphäre. Angekündigt war, dass man das Experiment vermutlich bis 200 Kilometer Entfernung sehen könne. Tatsächlich waren es weit mehr, die Rakete war laut dem Swedish Space Center auch 240 Kilometer hoch. Unter dem Hashtag #brorkiruna bei Twitter und Instagram liefen nicht nur Fotos aus Nordschweden, sondern auch aus Norwegen und Finnland ein. NRK berichtete über jemanden in Bodø, der die Lichtkugeln sah und sie zuerst für russische Raketen hielt – das ließ sich aufklären.

Lange auf guten Zeitpunkt gewartet

Die Weltraumforscher aus Kiruna hatten fast zwei Wochen auf den perfekten Abend warten müssen – er sollte ohne Wolken und ohne Wind sein. Fast gleichzeitig mit dem Start der künstlichen Lichtphänomene setzte auch das „echte“ Nordlicht ein und bot eine zusätzliche Show. Den Start und die nacheinander aufpoppenden Lichtkugeln kann man auf diesem Video sehen (etwa ab 1:06:00).

Nasa-Experiment in Norwegen

Den Abend nutzten aber auch die Kollegen auf der anderen Seite der Bergkette etwas später für ein ähnliches Projekt, hinter dem die NASA steht:  Vorticity Experiment (VortEx). Dort wurden sogar insgesamt vier Raketen gestartet. Sie setzten Trimethylaluminum  frei, um Turbulenzen und Wirbel zu identifizieren. Damit soll der Luftstrom über dem Nordlicht erforscht werden. Denn eine Erscheinung dabei sorgt für Störungen bei Satelliten – gegenüber NRK beschreibt es ein Vertreter von Andøya Space mit einer Bremsschwelle zur Geschwindigkeitssenkung. Eine Video vom Start und den Lichtphänomenen gibt es hier, erster Start ab 44.04.

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Eine Antwort zu Echte und künstliche Lichtphänomene am Himmel

  1. Michael Niering sagt:

    Hallo, das Institut hatte nicht zu viel versprochen. Wir waren gerade in Urlaub nähe Svensby NOR (69.6958722567936, 19.789129522318415) und sahen dies Phänomene kurz bevor die Corona des G4-Sturms in Erscheinung trat. Bis heute dachte ich es wären Begleiterscheinungen des geomagnetischen Sturms gewesen, bis ich durch Zufall auf diese Seite gestoßen bin. Danke für die Infos.

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