Island. Nicht viele haben die Gelegenheit, einmal einen Gletscher kalben zu sehen. Eine Gruppe am Jökulsárlón bekam dabei nun beinahe nasse Füße. Das Video der Wellen geht inzwischen um die Welt. Es zeigt, wie schnell es dort gefährlich werden kann.
Tourguide Stephan Mantler, gebürtiger Österreicher, hielt die Szene mit dem Handy fest (siehe unten): Ein großes Stück brach aus der Eiszunge des Breiðamerkurjökull, aus dem sich die Gletscherlagune des Jökulsárlon speist. Die Tour-Teilnehmer flüchteten eiligst vom Wasser weg, unterstützt von weiteren Guides. Denn es entstand eine Flutwelle, die schließlich das Ufer überspülte.
Nach der Welle in der Lagune begann die Welle in den Medien – immer mehr zeigten das Video, das Mantler auf der Facebookseite seines Unternehmens Háfjall geteilt hatte, selbst CNN und BBC. „Gletscher kalbte: Touristen rannten um ihr Leben“ titelte die österreichische Kronen-Zeitung. Die Tourteilnehmer sollen vorher instruiert worden sein, bei entsprechenden Geräuschen sofort davonzurennen, und das haben sie erfolgreich getan. Laut Mantler kommen an diese Stelle nur geführte Gruppen.
Immer wieder Schlagzeilen von Jökulsárlón
Die Gletscherlagune sorgt immer wieder für Schlagzeilen, häufig geht es dann allerdings um Touristen, die sich unvernünftig verhalten – indem sie auf treibenden Eisschollen herumspringen beispielsweise. Jüngster Fall: Bekanntermaßen treiben die Eisberge aus der Lagune ins Meer, viele enden am nahen „Diamond Beach“. An einem fand eine ältere amerikanische Touristin Gefallen, weil er aussah wie ein Thron, und sie setzte sich drauf, wie es vorher auch schon andere getan hatten. Sie hatte allerdings das Pech, von einer Welle damit ins Meer gespült zu werden. Ein anderer amerikanischer Tourist, von Beruf Kapitän, rettete sie aus der „Seenot“ – die Enkelin postete schließlich die Bilder.
Das Video von Stephan Mantler:
Another ENORMOUS calving today!
If you would like to safely witness such events in person, I’d love to take you there on a private tour! Can’t promise that we will see a calving of this scale, but it is an amazing environment in any case. Just drop us a note here in FB or at info@hafjall.is!
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For licensing, please contact licensing@newsflare.comGepostet von Háfjall am Sonntag, 31. März 2019
Und hier die Seniorin mit dem Eisthron:
My grandmother almost got lost at sea in Iceland today lmaoooo pic.twitter.com/osHrwTEkyr
— Catherine (@Xiushook) 25. Februar 2019
Während die Lagune mit der Eiszunge ein faszinierender Anblick ist, sind die Hintergründe dazu weniger schön: Die Gletscherzunge schmilzt immer mehr ab.
Mehr dazu: Islands Gletscher schrumpfen – das Land hebt sich