Schweden/Finnland. Das Ostseeeis schrumpft wieder. Im Finnischen Meerbusen ist dies schon länger sichtbar, doch nun ist auch das Eis der Bottenwiek aufgebrochen. Während die Eiszeit im Süden ihrem Ende zugeht, ist sie im Norden aber noch nicht vorbei.
Der kurze Wintereinbruch hatte bis weit in den Süden die Seen gefrieren lassen. Die Phase hielt aber nicht lange an. Aus Südschweden gab es nun mehrere Meldungen von Todesfällen, nachdem Leute in das nicht mehr stabile Eis eingebrochen waren. Gleich vier Personen, die vermutlich eisangeln wollten, starben im Vallsjön (Region Jönköping). Auch bei Enköping brachen vier Personen ins Eis ein. Sie wurden zwar gerettet, eine ist aber inzwischen verstorben. Die Eiskarte von SMHI zeigt „verrottetes“ Eis auf Vänern. Mälaren und der südlichen Ostsee. Das Meereis an der finnischen Küste ist noch stabil, das Treibeis im Finnischen Meerbusen verschwindet aber langsam. Die maximale Ausdehnung des Ostseeeises könnte allerdings reichen, um diesen Winter als „normal“ einzustufen.
Die Bottenwiek hat nun auch wieder mehrere eisfreie Stellen. Seit Donnerstag herrschen dort größtenteils Plusgrade, und Rinnen, die der Wind im Treibeis aufreißt, frieren nicht mehr zu. Noch gibt es allerdings im Schärengürtel festes Eis und auf See eine gewaltige Menge Treibeis mit aufgehäuften Eiswällen. Auf der finnischen Seite sind aktuell sogar sechs Eisbrecher im Einsatz, um Schiffe zu den Häfen zu bringen, auf der schwedischen vier.
Letzte Hoffnung für Eisbahnen
Für die schwedischen Küstenstädte Luleå und Piteå kam die Wärmephase zur falschen Zeit: Gerade erst war es gelungen, den vielen Schnee von den Strecken zu räumen, die Eisbahnen werden sollen. Nun zerstört die Wärme die Eisoberfläche. Im Laufe der neuen Woche sollen die Temperaturen allerdings wieder unter Null sinken. Dann könnten die großen Maschinen dem Eis den schlittschuhtauglichen Schliff geben – und es gibt noch eine kurze Schlittschuhsaison, bevor der Frühling endgültig kommt.
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Die vollständige Eiskarte: