Grönland. Schon vor zwei Jahren hatte Grönlands Premierminister Múte B. Egede angekündigt, dass Grönland dem Pariser Klimaschutzabkommen beitreten will. Doch die Skepsis des neuen Koalitionspartners Siumut war groß. Nun ist es soweit: Das grönländische Parlament, Inatsisartut, hat den Beitritt beschlossen. Als nächstes wird Grönland seine Klimaschutzziele aufstellen. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.
In Grönland ist der Klimawandel zwar deutlich zu merken, trotzdem war der Beitritt zum Paris-Abkommen kein Selbstgänger. Bei den sozialdemokratischen Siumut, seit Frühjahr 2022 neuer Koalitionspartner der größten Regierungspartei Inuit Ataqatigiit, gab es die Befürchtung, dies könne das dringend benötigte wirtschaftliche Wachstum hemmen.
Nach umfangreichen Untersuchungen sind diese Zweifel nun ausgeräumt. Siumut hat sich für den Beitritt zum Paris-Abkommen entschieden, und somit gab es auch eine Mehrheit im grönländischen Parlament. Konkret bedeutet das, dass die grönländische Regierung der dänischen mitteilen soll, dass der „Territorialvorbehalt“ in Bezug auf Grönland aufgegeben werden kann. Grönland wird allerdings nicht den dänischen Klimazielen folgen, sondern sich selbst welche setzen. Gemeinsam mit den Bürgern und der Wirtschaft soll eine Klimastrategie erarbeitet werden, so der Minister für Landwirtschaft, Selbstversorgung, Energie und Umwelt, Kalistat Lund. Dabei ist es erlaubt, bestimmte Sektoren auszunehmen, beispielsweise die Fischerei. Ab 2030 sollen die festgesetzten grönländischen Ziele dem Pariser Abkommen unterworfen sein.
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