Askja-Kratersee weiter abgetaut – Ursache Magma-Einfluss

Island. Landhebung, aufgeheiztes Wasser im Kratersee und gestern Abend ein Erdbeben der Stärke 3,4 in der Nähe – um die Askja wird es nicht ruhig. Vergangene Woche veröffentlichten Wissenschaftler der Universität Island ein Video der Hitzeströme am Kratersee Öskjuvatn, der immer weiter abtaut. Dass der Vulkan sich auf einen Ausbruch vorbereitet, scheint offensichtlich – für die Vulkanologen ist nur die Frage, wann. Darüber berichteten Frettablaðið und Mbl.is.

Foto mit Wärmebildkamera vom Ufer des Kratersees Öskjuvatn. Die hellen Stellen markieren, woher die Hitze kommt. Quelle Rannsóknastofa í eldfjallafræði og náttúruvá

Das recht spektakuläre Video der Hitzeströme entstand bei einem Flug mit einem Helikopter der Küstenwache. Mitglieder der Forschungsgruppe Vulkanologie und Naturgefahren an der Universität waren mit einer Wärmebildkamera an Bord. Am wärmsten war es demnach an der Seite des Öskjuvatn, wo die Lava von Mývetningahraun auf den See trifft. Dort wurden 28 Grad gemessen. Das warme Wasser von dort hat inzwischen einen Großteil des Eises auf dem See aufgetaut.

Das Land an der Askja hat sich in den vergangenen 1,5 Jahren um einen halben Meter gehoben. Dies führen Vulkanologen wie Ármann Höskuldsson gegenüber Frettablaðið oder Þorvaldur Þórðarson gegenüber Mbl.is darauf zurück, dass Magma aufsteigt. Die Magma sei auch schuld an den neuen geothermischen Aktivitäten. Die Vulkanologen erklären diese so, dass sich durch die Ausdehnung Spalten geöffnet hätten. Das heiße Wasser erwärme nun den Kratersee, der normalerweise bis Juni zugefroren ist. Beide halten es für möglich, dass ein Ausbruch schon bald kommen könne.

Erdbeben Stärke 3,4 am Herðubreið

Rund um die Askja werden auch immer wieder Beben verzeichnet. Das Beben von gestern Abend von 3,4 war ein Stück weit weg, am Herðubreið. Sig­ríður Krist­ins­dótt­ir, Naturgefahrenexpertin beim isländischen Wetterdienst, sieht im Interview mit mbl.is  trotzdem einen möglichen Zusammenhang. Das ganze Gebiet sei seit Jahresbeginn sehr aktiv. Die Landhebungen an der Askja könnten auch am Herðubreið zu Änderungen der Spannung geführt haben.

Der Vulkanstatus der Askja ist auf der Karte für die Luftfahrt nach wie vor mit Grün, also ruhig, angegeben. Die Fachleute beobachten den Vulkan aber mit erhöhter Aufmerksamkeit.

Früherer Artikel zum Thema: Geothermische Aktivität im Askja-Kratersee

Dieser Beitrag wurde unter Island, Vulkanismus/ Erdbeben veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert