Finnland. Viele Preise für Waren und Dienstleistungen in Finnland werden demnächst etwas höher ausfallen als vergangenen Monat. Denn seit gestern gilt in Finnland ein höherer allgemeiner Mehrwertsteuersatz: 25,5 Prozent. Zuvor waren es 24 Prozent. Ziel der finnischen Rechts-Regierung ist es, damit mehr Geld in die Staatskasse zu bekommen.
Die höhere Mehrwertsteuer wird sich auf die Preise in Finnland auswirken.
Nicht auf alle Produkte entfällt dieser hohe Mehrwertsteuersatz. Es gibt einen ermäßigten Satz von 10 Prozent für beispielsweise Medikamente, Zeitungen oder Fahrkarten. Und es gibt den ermäßigten Steuersatz von 14 Prozent für Lebensmittel. Diese bleiben auch vorerst so. In der Diskussion ist, einzelne Warenguppen in eine höhere Mehrwertsteuerklasse einzustufen, zum Beispiel Süßigkeiten. Dies ist aber noch nicht konkret beschlossen. Für Friseurbesuch, Autoreparatur, Kleidung und die meisten anderen Produkte wird die allgemeine Mehrwertsteuer fällig, die jetzt mit 25,5 Prozent noch 1,5 Prozentpunkte höher ist als bisher. (Aktuelle Warengruppen und Steuerklassen finnisch, schwedisch, englisch)
Höchster Steuersatz der nordischen Länder, zweithöchster der EU
Finnland hat damit nun den höchsten allgemeinen Mehrwertsteuersatz der nordischen Länder. In Schweden liegt er bei 25 Prozent, es gibt ermäßigte Sätze von 6 Prozent und 12 Prozent für bestimmte Produktgruppen. In Norwegen liegt der allgemeine Mehrwertsteuersatz ebenfalls bei 25 Prozent, die ermäßigten Sätze sind allerdings höher: 12 Prozent und 15 Prozent. Dänemark hat ebenfalls einen allgemeinen Mehrwertsteuersatz von 25 Prozent, Island nimmt 24 Prozent. In der EU gibt es ein Land, das einen noch höheren allgemeinen Mehrwertsteuersatz hat: Ungarn mit 27 Prozent.
Zum Vergleich: In Deutschland sind es 19 Prozent, in Österreich 20 Prozent, in der Schweiz 8,1 Prozent.
Sparen ist Regierungsziel
Die Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes ist ein Teil des Sparkonzepts der Regierung von Premierminister Petteri Orpo von der liberal-konservativen Sammlungspartei (Kokoomus) und Finanzministerin Riikka Purra von den rechtsnationalen Basisfinnen (Perussuomalaiset). Allein die Erhöhung des allgemeinen Mehrwertsteuersatzes soll eine Milliarde Euro einbringen. Zuvor hatte die Regierung auch schon massiv im sozialen Bereich gekürzt.
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