Wohnen wie im Wikinger-Film

Island. Viele Island-Touristen nutzen Airbnb, um sich eine preisgünstige Unterkunft zu verschaffen – oder eine ungewöhnliche. In diese Kategorie fällt auch ein Angebot in Reykjavik: Eine Wikingerhütte, aber mit W-Lan und Jakuzzi. Vermieter ist der Filmemacher Hrafn Gunnlaugsson. Darüber berichteten nun Visir und Islandsbloggen.

Haus von Hrafn Gunnlaugsson

Haus von Hrafn Gunnlaugsson in Reykjavik. Die Hütte
befindet sich nebenan.

Der Wikingerstil der Hütte ist kein Zufall: Hrafn Gunnlaugsson wurde bekannt mit Filmen wie „Der Flug des Raben“ (Hrafninn flýgur, 1984) und „Der Schatten des Raben (Í skugga hrafnsins, 1988). Die Hütte liegt neben dem Wohnhaus des Filmemachers und seiner Frau an der Landspitze Laugarnes mit Blick aufs Wasser. Die gesamte Anlage ist mit  Objekten gestaltet, an denen sich die Geister scheiden: „Einige nennen es vielleicht Kunst, andere halten es für Schrott. Und die Kommune hat sich in der Regel für das letztere Lager entschieden“ schreibt Islandsbloggen.

Nicht nur wegen der Optik befindet sich die Stadt Reykjavik in einem Rechtsstreit mit ihrem prominenten Bürger. Für einige der Gebäude auf seinem Grundstück hat er keine Baugenehmigung. Seit 2010 wird er aufgefordert, diese abzureißen. Das ist bisher nicht geschehen. Statt dessen vermietet er die Hütte nun über Airbnb.

Damit befindet er sich im Trend – aktuell sind laut Visir mehr als 2500 Unterkünfte in Reykjavik bei Airbnb gelistet und mehr als 1600  werden regelmäßig vermietet. Wer die Liste durchgeht, findet alle Varianten vom Einzelbett im Schlafsaal bis zum Loft mit Meerblick oder eben einer Hütte. Weitere 1000 Airbnb-Unterkünfte finden sich auf der Insel verteilt. Die Vielfalt der Angebote und die preisgünstige Alternative zum Hotel freut die Touristen. Doch es gibt es auch Nachteile: Visir verweist auf eine Untersuchung der Hochschule Bifröst, die einen Zusammenhang zwischen den gestiegenen Vermietungen an Touristen und der Verteuerung von Wohnraum in der Hauptstadtregion sieht.  Als verbesserungsbedürftig gilt auch die Kontrolle und Besteuerung dieser Vermietungen.

Die Gäste des Filmemachers scheinen bisher übrigens hochzufrieden gewesen zu sein mit ihrer Unterkunft und haben positive Beurteilungen hinterlassen: „Wonderful place, unique design, fabulous hosts“.

Mehr zu Übernachten auf Island:Wild Campen in Süd-Island jetzt verboten

Dieser Beitrag wurde unter Film, Island, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert