Wald-Produkte: Vom Papier zu Verpackung und Kleidung

Finnland. Die Papiernachfrage sinkt – die finnische Zellstoffindustrie jedoch boomt. Sie profitiert von globalen Trends wie dem nach nachwachsendem Verpackungsmaterial für den Onlinehandel, berichtet Yle.

Wald

Finnischer Wald im Winter

Beispiel Stora Enso, der finnisch-schwedische Konzern für Produkte aus Holz und Biomasse: 2006 habe der Konzern noch 70 Prozent seines Geschäftsvolumens in der Papierindustrie umgesetzt. Inzwischen seien es nur noch 30 Prozent, wird der Geschäftsführer zitiert. Papiermühlen hat Store Enso unter anderem noch in Nordfinnland, in Veitsiluoto bei Kemi und in Oulu, aber auch in Schweden und anderen Ländern.

Boom dank Online-Handel

Womit Stora Enso und andere Akteure der Branche nun ihr Geld machen: Zellstoff ist zunehmend als Verpackungsmaterial gefragt – ein globaler Megatrend mit verschiedenen Faktoren, wie eine Vertreterin der finnischen Forstindustrie erklärt. Der Onlinehandel wachse und damit auch die Notwendigkeit, Produkte sicher zu verpacken. Die Nachfrage komme auch von der aufstrebenden Mittelklasse in Asien. Dazu komme die Abkehr vom Plastik zugunsten nachwachsender Alternativen auf pflanzlicher Basis – sei es für Verpackungsmaterial oder andere Produkte.

Kleid für die First Lady

Die Ehefrau des finnischen Präsidenten Sauli Niinistö, Jenni Haukio erhielt beispielsweise große Aufmerksamkeit mit einem Kleid aus Birkenrinde zum Unabhängigkeitstag. Das Kleid war von zwei Studentinnen der Aalto-Universität designt worden.  Der Verarbeitungsprozess wurde dort entwickelt und ist lat der zuständigen Professorin noch nicht ganz reif für eine industrielle Umsetzung.

2017 produzierte Finnland 7,7 Millionen Tonnen Zellstoff. 2018 soll  nach den vorläufigen Zahlen die Rekordmarke von 2006 erreicht worden sein, die bei 8 Millionen Tonnen lag – bevor es 2009 mit der allgemeinen Krise tief ins Tal ging. Doch nicht nur die Masse ist wieder gefragt – die Preise erlauben auch gute Gewinne.
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